30/100 | Steltman von Gerrit Rietveld
Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums des bauhauses stellen wir 100 Dinge aus dem faszinierenden bauhaus Repertoire vor. Dieses Mal geht es um den Stuhl „Steltman“ von Gerrit Thomas Rietveld.
Können Ecken und Kanten romantisch sein? Mit dem Stuhl „Steltman“ interessiert sich Gerrit Thomas Rietveld eher für Reflexion. Das asymmetrische Sitzmöbel konzipierte er als spiegelbildliches Paar – mit der Armlehne links bzw. rechts – für den Juwelier Steltman in Den Haag als Sitzgelegenheit für Turteltauben beim Trauringe anprobieren. Obwohl erst 1963 entworfen, erinnert das Spiel wage- und senkrechter Linien an die „De Stijl“-Bewegung, der Rietveld in seiner Jugend angehörte. Auf seine tatsächliche Entstehungszeit verweist dagegen die ursprüngliche Vollpolsterung. Da man ihn heute als Möbelskulptur mit Ablagefunktion begreift, entscheiden sich DesignliebhaberInnen aber auch immer wieder gern für die ungepolsterte Variante. Produziert wird der skulpturale Stuhl von der niederländischen Firma Spectrum.