Der Gebäudesammler: Rolf Fehlbaum
Ein architektonisches Meisterwerk reiht sich auf dem Vitra Campus ans andere – dank dem ehemaligen Vitra-Chef.
Hier steht das erste Gebäude, das Frank O. Gehry in Europa baute. Das erste Gebäude, das Tadao Ando außerhalb Japans baute. Und das erste Gebäude, das Zaha Hadid überhaupt baute. Nein, die Rede ist nicht von London, Barcelona oder Paris. Sondern von dem südbadischen Ort Weil am Rhein, nicht weit von der Schweizer Grenze. Auf dem Vitra Campus, zwischen Obstwiesen, Weizenfeldern, Kartoffeläckern, gibt sich dort internationale Stararchitektur ein Stelldichein. Wie es dazu kam? Angefangen hat alles mit einem Brand, der 1981 das alte Firmengelände des Möbelherstellers Vitra zerstörte. Kurz zuvor hatten Rolf Fehlbaum und seine Brüder das elterliche Unternehmen übernommen, das 1935 mit dem Schwerpunkt Ladeneinrichtungen gegründet worden war. Daher auch der Name, der sich von dem damals am häufigsten verkauften Einrichtungsgegenstand ableitet: der Vitrine. Erst 1957 entstand die Möbelfirma, für die Design-Ikonen wie Ray und Charles Eames arbeiteten. Nach dem Feuer blieben lediglich sechs Monate, um für neue Produktionshallen zu sorgen. Denn nur solange zahlte die Versicherung.