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#einefragedesdesigns Franziska Stünkel

Die international ausgezeichnete Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Fotografin Franziska Stünkel präsentiert vom 14. bis 22. Mai 2022 Fotografien ihrer Serie „Coexist“ bei der #08 PHOTO POPUP FAIR. Am Samstag, den 14. Mai 2022, ist Franziska Stünkel zu Live-Talks auf der Fotomesse zu Gast. Zuvor haben wir mit ihr über ihre Anfänge, Lieblinge und ihr künstlerisches Schaffen gesprochen.

Franziska Stünkel,studierte Bildende Kunst in der Filmklasse und der Fotokunstklasse an der Hochschule für Bildende Kunst in Kassel und Hannover. Sie wurde zu Meisterschülerin von Professor Uwe Schrader ernannt.

Zu ihren fotografischen Werken zählt das Langzeitprojekt „Coexist", für das Franziska Stünkel seit mehr als einer Dekade mit ihrer Kamera um die Welt reist. Dabei ist die Künstlerin immer auf der Suche nach Reflexionen auf Schaufensterglas, die in ihren Verdichtungen von der Koexistenz menschlichen Lebens sprechen. Ihre Fotografien sind in Museen und Galerien zu sehen, u.a. als Teil der Sammlung des Sprengel Museums Hannover und in der Dauerausstellung des Ernst Leitz Museums. Für Ihre Fotografien wurde sie mit dem „Berlin Hyp Kunstpreis“ und dem „Audi Art Award" ausgezeichnet. 2020 erschien ihr Bildband „Coexist“ im Kehrer Verlag.

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Im Jahr 2009 feierte Franziska Stünkel mit ihrem Spielflm „Vineta" („The Last Project") mit Peter Lohmeyer, Susanne Wolff, Ulrich Matthes, Justus von Dohnanyi und Matthias Brandt in den Hauptrollen ihr Kinodebüt mit einer Weltpremiere auf dem Internationalen Filmfestival Shanghai. Im letzten Jahr startete ihr jüngster Spielfilm „Nahschuss" („The Last Execution") mit Lars Eidinger, Devid Striesow und Luise Heyer in den Hauptrollen in den Kinos. Internationale Premiere feierte der Film auf dem 57. Chicago International Film Festival. Auf dem Filmfest München wurde „Nahschuss" mit dem Förderpreis „Neues Deutsches Kino" und dem „One Future"-Preis ausgezeichnet.

Franziska Stünkel engagiert sich für geflüchtete Menschen. Sie ist in Jurys und Gremien tätig, u.a. im Kuratorium der Hannah-Arendt-Tage.

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Initialzündung?
Seit meiner Kindheit bin ich von Fotografie und Film fasziniert. Die großartige emotionale Wucht von Kino hat mich früh gepackt. In unser Dorf kam regelmässig das Wanderkino. Dort sah ich den Film „Amadeus“ gleich drei Mal hintereinander. Mir war an dem Tag klar: Ich möchte Filme machen.

Liebstes Designstück im Alltag?
Die Leica „M"-Fotokamera. Die erste „M", die Leica „M3", wurde 1954 gebaut und ist seitdem äußerlich nahezu unverändert. Sie ist auf das Wesentliche reduziert, die Elemente der Fotografie. Nichts Überflüssiges. Ich fotografiere aktuell mit der „M11". Sie ist ein Teil von mir.

Lieblingsplatz zu Hause?
Der über 100 Jahre alte Holzboden. Ich arbeite teils auch auf dem Boden.

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Kreativster Ort?
Eine Kuratorin sagte mal: „Dein Atelier ist die Welt." Das stimmt. Mein kreativster Ort ist das Unterwegssein, Straßen, das Beobachten, die Vielfalt. Ich bin allein unterwegs, wenn ich fotografiere. Ich nehme alles dann noch unmittelbarer und intensiver wahr. Das gibt mir wertvolle Impulse.

Stil?
Ich schätze alles was schon genutzt wurde, gelebt hat. Nachhaltigkeit ist dabei ein Aspekt, der andere ist das Gefühl. Gemäß dem japanischen „Wabi Sabi“ ist es nicht der glänzende Teekessel, sondern die Beulen und Kratzer, die ihn zu wahrer Schönheit bringen. Die Schönheit des Unvollkommenen, des Authentischen. Mein Stil zu Hause ist daher eine ganz persönliche Mischung aus Erinnerungsstücken meiner Reisen, ein paar Designklassikern und Möbeln aus der Familie. Ein grünes Cordsofa aus den 1970er Jahren zählt dazu, auf dem ich schon als Kind tobte. Mein Interior darf eine Geschichte mitbringen. Das berührt mich. Und darauf kommt es ja an.

Lieblingsmarterial?
Glas! Ich fotografiere seit über 12 Jahren Spiegelungen auf Glas. Glas hat etwas Verbindendes und Trennendes. Und es reflektiert die Umgebung. Ein spannendes Material.

Arbeitsplatz?
Ich habe nicht den einen Schreibtisch. Ich bin auch zu Hause eine Nomadin. Mich macht es müde immer am gleichen Ort vor dem Computer zu sitzen. Daher ein Laptop und alle paar Stunden wechsele ich beim Drehbuchschreiben zu einem anderen Platz quer durch die Wohnung. Meine Fotos bearbeite ich allerdings nie digital nach. Ich belasse sie so wie sie sind.

Charakterstück?
In meiner Fotoserie „COEXIST" und in meinen Kinofilm „Nahschuss". Es sind Langzeitprojekte, die neben dem künstlerischen Schaffen auch viele persönliche Erfahrungen mit sich gebracht haben. Beide Projekte haben nochmals meinen Blick auf Menschenrechte geschärft und darauf wie wichtig es ist, dass wir uns weltweit für Menschenrechte einsetzen.

„Nahschuss“ lehnt sich an das Leben des von Dr. Werner Teske an, der 1981 in der DDR zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Ich habe acht Jahre lang recherchiert und an dem Drehbuch gearbeitet. In meiner fortlaufenden fotografischen Serie „COEXIST" wiederum, geht es mir um weltumspannende Koexistenz. Wenn ich an die großen gegenwärtigen Herausforderungen denke, hoffe ich auf eine Entwicklung quer durch alle Bereiche des Lebens: Dass wir uns nicht isoliert betrachten. Das Denken und Handeln jedes Einzelnen hat letztlich Auswirkungen auf alle und alles. 

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