#einefragedesdesigns: Karim Rashid

stilwerk hatte bei der Packaging Innovations-Messe in Hamburg die Gelegenheit mit dem Plastikpapst Karim Rashid über die Inspiration, Design und Helden des Industriedesigners zu sprechen.

Karim Rashid, 1960 in Kairo/Ägypten geboren, studierte Industriedesign an der Carleton University in Ottawa/Kanada und lernte unter anderem bei Designgrößen wie Ettore Sottsass oder Rodolfo Bonetto.  1993 eröffnete er sein Designstudio in New York. 1996 folgte der Durchbruch mit dem Papierkorb „Garbo Can“ aus Kunststoff für Umbra. Bis heute entwarf Rashid über 3.000 Produkte, Möbel und Wohnaccessoires für namhafte Marken wie Tonelli, Gufram, Riva 1920, BoConcept, Zanotta, Edra, Domus oder Magis. Viele seiner international ausgezeichneten Entwürfe sind außerdem auch im Museum of Modern Art in New York oder dem Centre Georges Pompidu in Paris zu sehen.

Bei der Packaging Innovations-Messe am 23. und 24. Juni 2016 in Hamburg hatten wir die Gelegenheit für ein exklusives Interview mit dem Plastikpapst:

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Initialzündung?
In meinem dritten oder vierten Jahr an der Universität hatte ich einen Sommerjob im Design-Team eines großen Telefonherstellers. Obwohl die Firma knapp 1.000 Mitarbeiter beschäftigte, waren nur drei davon im Design-Team angestellt. Der Head of Design mochte mich und gab mir schnell eigene Projekte. Stellen Sie sich das vor, ich hatte ja keine Ahnung, was ich da mache! Trotzdem musste ich gleich vier Telefone in diesem Sommer designen. Natürlich waren die nicht besonders innovativ. Ich lernte ja noch. Eigentlich lernte ich durch abgucken – ich hab das Telefon schließlich nicht neu erfunden. Aber das war meine erste echte Erfahrung im Industriedesign. Letztlich habe ich sogar noch eineinhalb Jahre dort weitergearbeitet.

Liebstes Designstück im Alltag?
Meine Brillen. Ich habe mindestens 50 davon. Ich bin besessen von Brillen.

Lieblingsmaterial?
Grundsätzlich habe ich eine Vorliebe für Kunststoffe. Immer schon. Kunststoff erlaubt es mir massentaugliche und günstige Produkte zu entwickeln. Heutzutage arbeite ich auch immer mehr mit nachhaltigen Polymeren. Zum Beispiel habe ich gerade einen Stuhl namens „Sugar“ aus einem neuartigen Kunststoff entwickelt, der nicht aus Erdöl, sondern aus Zuckerrohr gewonnen wird.

Kunststoff gibt mir einfach den meisten Freiraum. Die Möglichkeiten an Farben, Texturen, Lichtdurch- und Lichtundurchlässigkeit sind schier unendlich. Ich kann damit ganz neue Formen entwickeln und deutlich dreidimensionaler arbeiten. Also ganz klar – Kunststoff.

Lieblingsplatz zu Hause?
Auf jeden Fall mein Bett! Es ist nichts besonderes, ich habe es selbst designt, aber ich glaube, es geht mehr darum, dass ich knapp 200 Nächte im Jahr in Hotels übernachte. Ich bin es also gewohnt alles um ein Bett herum zu machen. Obwohl ich also zuhause jede Menge Platz habe, gehe ich manchmal direkt in mein Bett, wenn ich heimkehre. Im Bett arbeite ich dann an meinem Laptop, lese, esse und trinke, schlafe oder habe Sex – einfach alles… Mein Lieblingsort ist also auf jeden Fall das Bett!

Helden?
Wissen Sie, als Teenager hat man Idole. An der Universität und als junger Erwachsener schaut man zu Menschen auf, die im gleichen Bereich besonders gut sind, die einen vorantreiben oder inspirieren. Aber irgendwann, zumindest war das bei mir so, gibt es keine Idole mehr. Ich kann Ihnen hunderte Menschen nennen, die mich über die Jahre inspiriert haben. Aber heute habe ich keinen mehr in meinem Bereich, zu dem ich aufblicke.

Philosophen, Poeten, Musiker dagegen können meiner Meinung nach immer Helden bleiben. Zum Beispiel liebe ich David Bowie. Mein ganzes Leben schon. Und, kurz bevor er starb, brachte er noch zwei neue Alben raus. Er hat mich kontinuierlich inspiriert, sich selbst ständig wieder neu erfunden und ist damit mit der Zeit gegangen.

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