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#einefragedesdesigns: Michael Trautmann

Er ist als Quereinsteiger in die Werbebranche gekommen und seit 2017 zusätzlich als Podcaster tätig. Ein Gespräch mit Michael Trautmann über die Zukunft des Arbeitens, Raum und Kreativität.

Michael Trautmann, 1964 in Flensburg geboren, studierte Betriebswirtschaft in Paderborn und Augsburg und arbeitete nach seiner Promotion als Manager und Recruiting Director bei Bossard Consultants. Es folgten Stationen als Holdinggeschäftsführer bei Springer & Jacoby und als Global Head of Marketing bei Audi. Mit 39 fand Trautmann schließlich seinen Weg in die Selbständigkeit und gründete 2004 die Agentur kempertrautmann (heute: thjnk) in Hamburg, die Kunden wie Audi, Commerzbank, IKEA, McDonald’s, REWE und Thyssenkrupp betreut. Neben seiner Arbeit als Chairman der Werbeagentur thjnk und der Sportmarketingfirma Upsolut Sports ist Trautmann Mitglied in Bei- und Aufsichtsräten verschiedener StartUps und sozialen und kulturellen Einrichtungen, darunter war er bis 2018 als Aufsichtsrat des Deutschen Schauspielhauses Hamburg sowie der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, tätig. Von 2013 bis 2017 war Trautmann außerdem Vize-Präsident des deutschen Gesamtverbandes der Kommunikationsagenturen GWA.

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Gemeinsam mit Christoph Magnussen von der Agentur Blackboat beschäftigt sich Trautmann privat damit, wie sich das Thema Arbeit verändert. Auf einem Trip nach New York kam die Idee, ein Buch zu schreiben, das alle guten Konzepte, Ideen und Erfahrungen aus diesem Bereich zusammenbringt. Im Rechercheprozess ist daraus 2017 eine Podcast-Serie mit dem Titel „on the way to new work“ entstanden, in der die beiden Unternehmer mit wechselnden Gästen über die Zukunft der Arbeitswelt sprechen. Gesprächspartner der 2018 für den XING New Work Award nominierten Serie waren unter anderem Christiane Haasis und Angela Nelissen alias CHAN, das weltweit einzige Vice President-Job-Sharing-Duo bei Unilever; Eberhard Weiblen, Consulting Chef bei Porsche; Sascha Lobo, Autor und Journalist; Martin Geier, Director of Sales bei Microsoft; Mathias Döpfner, CEO von  Axel Springer und Jeffrey Rogers, Educator und Facilitator an der Singularity University im Silicon Valley/USA. Bei der nächsten Ausgabe am 1. Oktober 2018 wird außerdem Harald Schirmer, Manager Digital Transformation & Change bei der Continental AG, zu Gast bei „on the way to new work“ sein.

Der Begriff „New Work“ stammt von dem österreichisch-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann, der in den 1970er Jahren ein Gegenmodell zur traditionellen Lohnarbeit entwickelte. Grundlagen dieser neuen Arbeitswelt sollen Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an Gemeinschaft sein – alles mit dem Ziel, dass Arbeit weniger vom existentiellen Zwang des Geldverdienens bestimmt wird und stattdessen in Einklang mit der eigenen Selbstverwirklichung stehen soll. Um dies zu erreichen, gilt es klassische Prozesse zu überdenken und moderne Technologien sinnvoll einzusetzen.

Unternehmen, die sich dieser Herausforderung stellen möchten, empfiehlt Trautmann nach mehr als 70 Podcast-Folgen übrigens mit einer Selbstanalyse zu beginnen. Für ihn steht dabei neben der Frage nach dem „Purpose“  – „Warum gibt es mich und mein Unternehmen; Wie arbeite ich und was gefällt mir daran“ –  und den technologischen Veränderungen vor allem das Thema Selbstorganisation im Mittelpunkt.  Mit stilwerk spricht Michael Trautmann über Kreativität, Raum und den persönlichen Stil.

Liebstes Designstück im Alltag?
Ich habe seit der Einführung des ersten iPhones im Jahr 2007 kein anderes Produkt genutzt, das eine so zentrale Bedeutung in meinen Alltag eingenommen hat, wie das iPhone. Aktuell nutze ich die Generation X.

Raum im Kontext von „New Work“?
Als Werbeagentur waren wir immer schon gezwungen, uns ständig anzupassen. Auch den Trend hin zu „Collaboration“ hatten wir schon früh antizipiert. Doch der Anstoß mich tatsächlich mit dem Thema „New Work“ zu beschäftigten, war für mich der Umzug von thjnk in unser aktuelles Gebäude in Hamburg (Vorsetzen 32). Das Thema Raum spielt dabei für mich eine ganz zentrale Rolle. Es fängt damit an, dass immer mehr Menschen den klassischen „Arbeitsraum” hinterfragen und gerne „remote” – also von anderswo – arbeiten möchten. Die große Aufgabe ist es außerdem, das richtige Maß an Rückzugs-, und Gemeinschaftsflächen zu finden. Ich persönlich verliere zunehmend das Interesse an einem eigenen Büro. Ich sitze lieber unter Menschen und Wechsel von Zeit zu Zeit auch gerne die Perspektive. Für mich ist dabei auch der Ausblick sehr wichtig, weil mir der beim Denken hilft. Der Blick auf die Elbe ist für mich der schönste, den ich in fast 30 Berufsjahren hatte.

Kreativster Ort?
Kreativität finde ich vor allem auf Reisen – beispielsweise im Flieger nach New York, wenn ich ungestört – und vor allem unerreichbar – bin.

Lieblingsplatz zu Hause?
Mein Zimmer. Von meinem Eiermann-Schreibtisch aus schaue ich auf ein großes Foto, das Paul Ripke nach dem WM-Sieg der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Rio in der Kabine geschossen hat.

Helden?
Privat? Meine Frau Franziska, meine Söhne Oskar und Moritz, einige Unternehmer, Sportler, Musiker und Denker aus den unterschiedlichsten Epochen…
In Bezug auf „New Work“ würde ich aktuell wohl das Unternehmen Sipgate aus Düsseldorf nennen. Die Mitarbeiter haben gemeinsam das Buch „24 work hacks…auf die wir gerne früher gekommen wären“ verfasst. Hier beeindruckt mich, wie umfassend und gleichzeitig umsetzungsorientiert das Unternehmen vorgeht. Stark finde ich auch, wie sich die Plattform XING auf das Thema positioniert.

Stil?
Ich war lange dem Thema Bauhaus zugewandt und bin auch heute noch davon begeistert. Da meine Frau dieser Richtung nicht viel abgewinnen kann, haben wir uns gemeinsam einen Stil zugelegt, den wir abwechselnd als „Mix and Match” oder „Vintage” bezeichnen.

#einefragedesdesigns 

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