Initialzündung?
Ich war jung und wollte Rockstar werden. Ich hatte eine Band, war nicht sonderlich gut am Instrument und fand es auch relativ nervig, mich immer mit so vielen Leuten zu treffen, die dann doch oft nicht konnten. Der Schlagzeuger hatte Liebeskummer, der andere war weg und irgendwann habe ich dann einfach alleine Musik gemacht. Ich und die Gitarre und Texte. Aber dann war es mir auch zu mühsam, ständig Gitarre üben zu müssen – ich war tatsächlich sehr, sehr schlecht an diesem Instrument – und habe es dann ganz weggelassen. Am Ende blieb also nur noch der Text und damit fing die große, große Karriere an.
Lieblingsplatz zuhause?
Eigentlich am Schreibtisch. Ich habe ja eine große Familie und manchmal ist es einfach sehr schön, die Einsamkeit meines Arbeitszimmers und die Einsamkeit am Schreibtisch zu genießen.
Kreativster Ort?
Das ist auch ganz klar der Schreibtisch. Nirgendwo sonst bin ich so kreativ wie an meinem Schreibtisch. Das klingt ja furchtbar, als bestünde mein Leben nur aus Arbeit. Aber so ist es nicht. Wenn ich mal groß bin, dann hätte ich gerne eine kleine Hütte am Meer, möglichst im Ausland, wo ich dann mit freiem Oberkörper jogge und großartige Ideen habe. Im Moment bin ich hier in Eppendorf, sitze an meinem Schreibtisch, gucke aus dem Fenster und sehe ein Hochhaus. Aber der Plan steht: Später, im Alter, da kommt das dann mit dem Meer. Oder mit dem Wald oder der Bretagne oder – was weiß ich – ich fahre einfach mit dem Kanu einen Fluss hinunter.
Liebstes Designstück im Alltag?
Um jetzt nicht wieder meinen Schreibtisch zu nennen – ich habe einen wunderschönen Sessel in einem besonderen Grünton, der wirklich toll ist. Auf den bin ich sehr stolz und sitze dort auch wahnsinnig gerne, denke nach oder lese. Das ist so ein alter Ohrensessel, der ein Leben hatte, der eine Geschichte mitbringt. Das gefällt mir sehr.
Und ganz klar mein MacBook. Das ist, glaube ich, auch das einzige echte Designstück sonst in meinem Leben. Ich liebe es sehr, verbringe viel Zeit damit und nehme es fast überall mit hin. Das kann man ja auch nur von wenigen Dingen behaupten.
Stil?
Ich wünschte es gäbe hier bei mir zuhause einen Einrichtungsstil, den man einfach so benennen könnte, ein großes Konzept, das alles umschließt. Im Moment ist es eher wie beim Punk – da schließt sich dann auch der Kreis zu meinen musikalischen Anfängen: Ich bin gerade in einer Anti-Phase und dabei, alles, was auch nur ansatzweise von Ikea stammt, aus meinem Haus zu verbannen – ich habe also sozusagen ein Anti-Ikea-Konzept. Bis ich aber den einen Stil gefunden habe, meinen Einrichtungsstil, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern und ich bleibe weiter auf der Suche.