Florence Knoll: eine Architekturlegende.
Vergangenes Jahr im Mai wurde sie 100 Jahre alt: die Architekturlegende Florence Knoll.
1943 begann in New York mit der Begegnung zwischen dem Möbelfabrikanten Hans Knoll und der Architektin Florence Schust die Entwicklung eines Unternehmens, das wie kein anderes Designgeschichte geschrieben hat. Hans Knoll, jüngster Spross eines traditionsreichen deutschen Möbelherstellers, lernte schon als Kind bedeutende Vertreter des Bauhauses kennen. Im selben Jahr noch taten sich die beiden zu Knoll Associates (ab 1951 Knoll International) zusammen. Den eigentlichen Grundstein für Knoll legte jedoch die Cranbrook Academy of Arts. Florence Schust hatte dort Architektur studiert. Der damalige Direktor Eliel Saarinen organisierte die Akademie nach dem Vorbild des frühen Bauhauses. Hier entstanden lebenslange Freundschaften und Kooperationen, deren Wirken das Erscheinungsbild der sich im fröhlichen Fortschrittsrausch befindlichen USA prägen sollte. Wie eng sich in Cranbrook persönliche und berufliche Beziehungen verwoben, zeigt sich beispielsweise daran, dass sich Ray Kaiser und Charles Eames ihre Eheringe von Harry Bertoia fertigen ließen, der in Cranbrook selbst seine erste Frau kennenlernte, und Eero Saarinen seinen zweiten Sohn Eames nannte. In der Zeit ihres Studiums wurde Florence Knoll von der Auffassung, dass Architektur als Gesamtkunstwerk zu empfinden ist, geprägt.