Future Faces: Andrés Reisingers
Wie man Andrés Reisingers Job beschreiben könnte? Künstler, Visionär und „Experimentator“. Der gebürtige Argentinier lebt in Barcelona und hebt Design in andere Sphären – seines existiert nur im virtuellen Raum. Seine Social Media-Accounts sind geprägt von fantasievollen Entwürfen, eingebettet in pastellfarbene Illusionen – alles in der digitalen Welt verankert. Doch wie verkauft man Möbelstücke, die es in echt nicht gibt? Ein Gespräch über die Zukunft guten Designs.
Wie arbeitet ein Designer der Möbel macht, die es nur im virtuellen Raum gibt?
Das ist recht einfach. Ich arbeite seit über zehn Jahren mit 3D-Software und habe so viel Erfahrung damit, dass es mein schnellstes und bestes Werkzeug ist. Von den ersten Ideen und Visionen bis hin zur Fertigstellung der Renderings, also der Computergrafiken. Zuerst schreibe ich allerdings meine Ideen in Worten auf. Ein Mindmap auf Papier, dann springe ich sofort an den Rechner und beginne die digitalen Skizzen.
Wie kamen Sie dazu in digitalen Welten zu arbeiten?
Ich habe als Kind Unterricht am Konservatorium für klassische Musik in Buenos Aires bekommen. Diese Schule lehrte mich viel über Disziplin. Später an der Universität war es wichtiger, Flexibilität in meine Lernroutinen einzubauen, um Raum für Kreativität zu schaffen. Ich habe schon damals angefangen mit der ersten 3D-Software zu experimentieren. Diese Art zu arbeiten erlaubt mir, mit Design herumzuspielen, neue Formen zu entdecken und wieder zu verwerfen. Mit ein paar Tasten kann ich alles rückgängig machen, ohne dass es mich Material und Nerven kostet wie bei einem physischen Modell. Das Einzige was ich verliere, ist meine eigene Zeit.