Heute hier, morgen dort
Nine to Five am selben Tisch? Davon halten die Macher des Interior-Studios PLY nichts: Sie planen Büros, die dazu einladen, den Platz möglichst oft zu wechseln.
Gar nicht so einfach, mit jemandem über das Thema „New Work“ zu sprechen, der den Ausdruck nicht mag. „New Work – für unser Studio passt das nicht“, sagt David Einsiedler. „Weil alles, was unter diesem Begriff firmiert, für uns eben nicht neu ist, sondern seit Jahren unser Standard.“ Einsiedler ist einer der Gründer und Geschäftsführer des PLY Ateliers: eines Hamburger Studios für Innenarchitektur und Produktdesign, das sich auf Büro-Planung spezialisiert hat. „Unser Anspruch ist, dass sich das Wohlbefinden steigert, wenn man ein von uns geplantes Office betritt.“
Entscheidend sei dafür schon der erste Schritt ins Gebäude. Einen allzu sachlich gestalteten Eingangsbereich, eine sterile Lobby, „einen großen weißen Tresen, an dem drei Köpfe eines externen Sicherheitsdienstes sitzen“ – so etwas werde es in einem PLY-Projekt nie geben. Schon beim ersten Auftrag für neue Büros konnten Einsiedler und sein Team stattdessen ein Café im Eingangsbereich realisieren: Wer die Hamburger Dependance der Kreativagentur Geometry Global betritt, wird nun von einer heimeligen Atmosphäre empfangen. „Für uns war dieser Auftrag stilprägend, weil uns viel Freiheit gelassen wurde und wir relativ radikale Dinge machen konnten“, sagt Einsiedler. An einem riesigen Schreibtisch der Agentur zum Beispiel sitzen 24 Mitarbeitende – wenn sie denn wollen.