Johann König: Hier wird groß gedacht
Auf die Idee, in einer leerstehenden Kreuzberger Kirche eine Galerie zu eröffnen, muss man auch erstmal kommen. Besuch bei einem der wichtigsten Händler für Gegenwartskunst in Deutschland.
Die Alexandrinenstraße zählte bis vor kurzem nicht gerade zu den Sehenswürdigkeiten Berlins. Zwar mitten im angesagten Kreuzberg gelegen, zwischen Landwehrkanal und Oranienstraße, ist hier dennoch von hipper Partymeile herzlich wenig zu spüren. Lediglich für hartgesottene Architekturfans mit Faible für Westberliner Plattenbau der Sechziger hatte das Quartier einen verwegenen Reiz. Fünfgeschossige Wohnsilos in klassischem Asbest-Look, Müllcontainer, Hundewiese und die Kiezkneipe „Zum Flachbau“, mit Stoßzeit ab 10 Uhr morgens. Doch dann ist da diese Kirche, mittendrin. Eigentlich unglaublich. Und das dachte sich auch Johann König.