Goldene Füße und Zebramuster für ein Luxussofa zu wählen, ist recht mutig für ein deutsches Unternehmen...
Der Wunsch, dem Minimalismus etwas entgegenzusetzen, lässt uns sehr kreativ werden. Wir finden, dass man Regeln durchaus brechen sollte, um Innovation zu kreieren. Dies erfordert Mut, ja, und so typisch deutsch scheint es auch nicht zu sein …
Dann sind deutsche Wohnzimmer für Sie eine emotionale Sache?
Sie sind klarer geworden, da zum Beispiel Wohnwände weggefallen sind – das bietet Raum für großzügige Sofas. Wir merken aber, dass eine Sehnsucht nach Rückzug und Gemütlichkeit besteht. Im Wohnraum darf man sein, wie man ist. Viele trauen sich in dem Zuge auch, ein farbenfrohes BRETZ-Sofa zu wählen. Es spendet dem Raum direkt eine Prise Wärme, so dass gar nicht viel in Bezug auf Dekoration getan werden muss.
Ihre Nichte Carolin Kutzera hat kürzlich die Geschäftsführung ihres Bruders Hartmut übernommen. Was verändert sich in Zukunft?
Carolin ist es wichtig, die DNA des Unternehmens fortzuführen: Tradition, regionale Fertigung und höchste Qualität. Sie wird die Marke weiter zuspitzen, vor allem die Brand Stores. Gleichzeitig ist ihr Ziel, BRETZ international bekannter zu machen. Aktuell sind unsere Hauptabsatzmärkte die deutschsprachigen Länder.
Verrückt, groß, bunt — welche Länder mögen das?
Europäisch liegen für uns Frankreich und Holland im Fokus. Darüber hinaus haben wir auch in Übersee Ambitionen, uns zu vergrößern. In China finden vor allem die Themen „hochwertige Marken“ und „Made in Germany“ Gefallen.
Die erfolgreichsten Design-Ideen entstanden oft im brüderlichen Zwist. Kann Carolin da mithalten?
Carolin hat sich als Creative Director schon in den letzten zehn Jahren in den brüderlichen Streit eingeklinkt und so etwa unseren Topseller „OHLINDA“ kreiert. Wie unsere gesamte Familie brennt Carolin für Sofas. Sie ist wahnsinnig stolz, das Leben unserer Kunden farbenfroh zu machen.