Fabian Wagner
Architekt:innen lieben starke Formen und klare Linien – Fabian Wagner ist da keine Ausnahme. Doch der Münchner schafft es, dass seine minimalistischen Bauten nie zu verkopft wirken. Sie haben manchmal sogar eine verspielte Seite: Die Bar „Gamsei“ im Münchner Glockenbachviertel zum Beispiel ist innenarchitektonisch mit Publikumsholzbänken statt Cocktailsesseln auf das Nötigste reduziert – die Decke hängt allerdings voller Flaschen. Im „Schwarzen Haus“, das Fabian Wagner so bekannt machte, schachtelte der Architekt unterschiedliche Betonvolumen ineinander. Die Fassade besteht aus geköhlten Eichenholzlatten, ein natürlicher Witterungsschutz, aber auch bewusst gewählter Look. Denn die strengen Bauvorschriften des bayrischen Voralpenlandes berücksichtigt Wagner so zwar, untergräbt sie allerdings im selben Moment auch subtil. Ein feinsinniger Balanceakt, ein großes Talent.
Nächstes Jahr wird Fabian Wagner allerdings selten in Bayern sein, sondern in der Villa Massimo der Deutschen Akademie in Rom. „Ich hoffe endlich einmal frei von jeglichen Einschränkungen arbeiten zu können und die Zeit zu haben, Ideen weiterzudenken, für die in einem normalen Büroalltag keine Luft ist“, sagt Wagner. Wir sind gespannt, die Einflüsse Italiens in Wagners‘ Architektur wiederzufinden.