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- #trustthegirls. Design. Emanzipiert.
Von Vorreiterinnen der Moderne wie Charlotte Perriand und Greta Magnusson Grossman über Multitalente wie Patricia Urquiola, Inga Sempé oder Faye Toogood – Design von und für Frauen ist einfach gut. Zum Weltfrauentag zeigen wir die spannendsten Entwürfe. Greta Magnusson Grossmann in ihrem Atelier. Dieser Beitrag möchte nicht als allgemeiner Überblick verstanden werden. Uns ist bewusst, dass die erwähnten Gestalterinnen nur einzelne Persönlichkeiten repräsentieren und es viele weitere, spannende Protagonist:innen weltweit gibt, die hier keine Erwähnung finden. DIE VORREITERINNEN Die Designwelt ist bis heute ein von Männern dominiertes Feld. Zum Weltfrauentag präsentiert stilwerk deshalb starkes Design von und für starke Frauen. Los geht es mit den Pionierinnen der Moderne. Eileen Gray, Charlotte Perriand und Greta Magnusson Grossmann: So unterschiedlich ihre Lebenswege waren, eines haben sie gemeinsam: Sie kreierten Ikonen des modernen Produktdesigns. EILEEN GRAY: E.1027 ADJUSTABLE TABLE & TEPPICHKUNST Sie war Kettenraucherin, liebte das Reisen und hatte neben ihrem großen Talent genügend finanzielle Freiheit, die ihr Unabhängigkeit und kreative Eigenwilligkeit innerhalb einer Männerdomäne ermöglichte. Die Architektin, Künstlerin und Designerin Eileen Gray ist heute vor allem aufgrund ihrer bahnbrechenden Möbel berühmt. Weniger bekannt dagegen sind ihre Teppiche mit abstrakten Motiven. 1878 in Irland geboren, reiste Eileen Gray 1900 zum ersten Mal nach Paris. 1902 besuchte sie hier die Weltausstellung und entschloss sich dazu, ihr in London begonnenes Malereistudium am École Colarossi sowie an der Académie Julian fortzuführen. Ab 1910 wandte Eileen Gray sich von der Malerei dem Design zu und begann aufwendige Lackmöbeln zu entwerfen – inspiriert von der Art Nouveau und dem Japonismus zur Jahrhundertwende. Ihre abstrakten Teppichdesigns sind stark vom russischen Konstruktivismus und der niederländischen Künstlergruppe De Stijl beeinflusst. Die Wolle dafür kam aus der Auvergne und wurde in Paris gefärbt. Hergestellt wurden sie von der Pariser Werkstatt 'Evelyn Wyld“. Bis in die 1940er Jahre gestaltete Eileen Gray dann schließlich die Designs, für die sie heute wohl am bekanntesten ist. Darunter Stahlrohrmöbel wie den „Bibendum“-Sessel (1926), den „E 1027 Adjustable Table“ (1927), den „Bonaparte“-Sessel (1935) oder das „Day Bed“ (1935). Heute werden neben ihren Möbelklassikern wie dem „E.1027 Adjustable Table“ aber glücklicherweise auch eine Auswahl der Teppichentwürfe von Eileen Gray von ClassiCon (autorisiert von The Wolrd Licence Holder Aram Designs Ltd.) hergestellt. Erhältlich bei lomann[s] interior design im stilwerk Düsseldorf. Oben v.l.n.r.: Teppich Faubourg, E.1027 Adjustable Table, Sessel Bibendum, Sofa Monte Carlo, Foto: Elias Hassos / Eileen Gray, Copyright National Museum of Ireland Unten v.l.n.r.: Teppich Cassis, E.1027 Adjustable Table in schwarz, Foto: Elias Hassos / Teppich De Stijl, Beistelltisch Occasional Table, Leuchte Plissee, Sessel Bibendum, Foto: Elias Hassos Alles von ClassiCon / www.classicon.com GRETA MAGNUSSON GROSSMANN: GRÄSHOPPA Greta Magnusson Grossmann entwarf 1947 die formvollendete Leuchte „Gräshoppa“. Während heute ihr Name recht wenigen bekannt ist, war die gebürtige Schwedin nach ihrer Emigration in die USA die Einrichterin der Stars. Hollywoodlegenden wie Ingrid Bergmann, Greta Garbo und Frank Sinatra vertrauten der kreativen Europäerin blind. Bereits in den dreißiger Jahren gehörte Grossman zur Design-Elite Skandinaviens. Mit ihrem „Studio“, das eine Mischung aus Atelier, Shop und Werkstatt war, machte sie sich einen Namen und erhielt als erste Frau den wichtigsten Designpreis Schwedens. Während des Zweiten Weltkriegs emigrierte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Billy Grossman, einem Jazzmusiker jüdischer Herkunft, über Japan in die USA und wurde stilprägend für die kalifornische Moderne. Ihr Store am beliebten Rodeo Drive in Beverly Hills, in dem sie skandinavisches Design präsentierte, gehörte zu den besten Adressen der Stadt. Nach dem Tod ihres Mannes Ende der sechziger Jahre zog sich Grossman aus der Designbranche zurück und geriet in Vergessenheit. Noch heute ist ihr Name in vielen Designenzyklopädien nicht zu finden. Dank Evan Snyderman, einem amerikanischen Galeristen, kam es jedoch Ender der neunziger Jahre zu einem Comeback. Durch Zufall entdeckte er einen Schreibtisch von Grossman und war sofort hin und weg und ebnete damit den Weg Grossmans zurück in die Wohnräume. Die dänische Marke Gubi produziert seit 2011 drei Leuchtenentwürfe der Schwedin. Darunter auch den ikonischen Grashüpfer, der in seiner fragilen Eleganz äußerst bildhaft daherkommt. © Fotos Gräshoppa Gubi CHARLOTTE PERRIAND: LC SERIES Charlotte Perriand, 1903 in Paris geboren, studierte Innenarchitektur an der Union Centrale des Arts Décoratifs in Paris, bricht jedoch mit dem traditionellen Kunstgewerbe und beginnt Möbel zu entwerfen. 1928 folgte Perriand der Einladung von Le Corbusier in seinem Studio zu arbeiten. Inspiriert von den Bauhaus-Ikonen Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe entsteht hier Ende der 1920er Jahre die legendäre Sitzmöbelkollektion „ LC “ in Zusammenarbeit mit Le Corbusier und dessen Cousin Pierre Jeanneret. In den 1940er Jahren reiste sie als Beraterin für Kunst und Kunsthandwerk des japanischen Ministeriums für Handel und Industrie nach Japan und verbrachte dort und in Indochina insgesamt sechs Jahre. Die dort gesammelten Erfahrungen mit dem fernöstlichen Minimalismus sollten ihre weitere Arbeit als Designerin nachhaltig prägen. Die Künstlerin und Architektin arbeitete bis ins hohe Alter schier unermüdlich: Noch 1993 wurde ein von ihr gestalteter Teepavillon der Unesco in Paris eröffnet. Mit 94 Jahren entwarf sie ihren letzten Tisch aus Holz und Stahl, mit 95 erschien ihr autobiografisches Werk „Une vie de création". Oben v.l.n.r.: Portrait Charlotte Perriand / Sessel Indochine Unten: LC4 Chaiselongue // Alles von Cassina, © Produktfotos: Cassina PROTAGONISTINNEN HEUTE Noch immer ist die Branche weit entfernt von absoluter Gleichberechtigung - zu sehr dominieren die männlichen Kollegen weiterhin in der öffentlichen Wahrnehmung und werden mit Preisen dekoriert - aber: In den letzten Jahrzehnten hat sich einiges getan und immer mehr Frauen werden mit ihrer Arbeit auch in der Designbranche sichtbar. Ein paar davon stellen wir jetzt vor. Mit ihren Designs, die auch bei uns zu finden sind. PATRICIA URQUIOLA Als wohnliches Gesamtkunstwerk mit femininer Handschrift lassen sich die Arbeiten von Patrica Urquiola beschreiben. Die Designerin ist so Teil einer jungen Frauengeneration, die sich ambitioniert und selbstbewusst in einer noch immer männerdominierten Designwelt behauptet. äußerst erfolgreich: Urquiola wurde mehrfach zur Designerin des Jahres von ELLE Deco, dem Wallpaper Magazine, der A&W Architektur & Wohnen u.a. gewählt. 1961 in Oviedo geboren, absolviert sie zunächst 1979 ein Architekturstudium an der Faculdad de Arquitectura de Madrid bei den portugiesischen Architekten Alvaro Siza und am Polytechnikum in Mailand bei dem berühmten italienischen Designer Achille Castiglioni, bei dem sie auch promoviert. 1991 entwirft sie ihr erstes Möbelstück und leitet bis 1996 die Produktentwicklung von De Padova. Im Anschluss spezialisiert sich die Designerin im Bereich Inneneinrichtung auf Showrooms und Restaurants. Für die berühmte Liege "Antibodi", die sie für Moroso designt, erhält sie den „International Design Award“ von ELLE Deco. Sie arbeitete für bekannte Firmen, wie B&B Italia, Driade, Molteni, Moroso, Foscarini SRL und Hansgrohe/Axor oder Kartell. Seit 2015 ist Urquiola Kreativdirektorin von Cassina. Neben neuen Designs für die Marken, wie zum Beispiel das Sofa "Sengu Bold" oder den Outdoortisch "Trampoline Table", zeichnet sich die Spanierin für die ganzheitliche Gestaltung der Marke verantwortlich. Das Sofa "Sengu Bold" für Cassina ( © Cassina) , gefolgt von Tisch "Trampoline Table ( © Cassina) , Jelly für Kartell, Comeback für Kartell ( © Kartell) , Portrait von Patricia Urquiola. Die Möbel von Kartell bei Kartell bei Wohnart im stilwerk Hamburg. Die Armaturkollektion für Axor könnt ihr im stilwerk Hamburg bei Axor - the Water Studio finden. INGA SEMPÉ Mit Feinsinn und Gespür für Funktionalität machte sich Inga Sempé vor allem als Leuchten-Designerin einen Namen. Die Interieur-Branche buhlt um die Französin. Doch Inga Sempé hält sich gern bedeckt. Alles, was sie zum Glücksflow braucht: Papier, Stift und eine Runde Tennis. Produktfotos Ruché © Ligne Roset, Portrait Inga Sempé © Claire Lavabre Für Ligne Roset entwarf die Französin RUCHÉ: Sofa und Sessel der Serie fallen mit ihrer ungewöhnlichen Form sofort ins Auge . Der gesteppte Stoff legt sich wie eine Decke über das feine und geradlinige Holzgestell: Strenge und Weichheit kommen hier gekonnt zusammen. Inspiriert zu diesem Design haben Sempé die klassischen Hollywoodschaukeln, die ebenfalls besonders leicht daherkommen. Ein wenig Luft und wenig Material finden sich dann auch bei RUCHÉ wieder. RUCHÉ ist bei Ligne Roset im stilwerk Hamburg erhältlich. Faye Toogood Im Januar wurde die Britin Faye Toogood auf der Maison&Objet als Designerin des Jahres ausgezeichnet. Ihr Sessel "Roly Poly" brachte den internationalen Durchbruch und wird von der italienischen Marke Driade produziert. Dank seiner skulpturalen Form ist er ein echter Hingucker und zeigt, dass auch mutige Möbelentwürfe ihren Weg finden. © Driade | © Toogood Driade ist im stilwerk Hamburg erhältlich über nunido . Monica Förster Monica Förster denkt Design anders: Sie sucht nie die einfache Lösung, sondern stellt das „Warum“ in den Mittelpunkt. Mit diesem Ansatz hat die schwedische Designerin eine beeindruckende Karriere aufgebaut. Ihre Entwürfe flüstern statt zu schreien – und überzeugen durch zeitlose Relevanz. Geboren in Stockholm und aufgewachsen in Lappland, entdeckte Förster früh ihre Leidenschaft für Materialien und Handwerk. Nach ihrem Studium an der Konstfack und der Beckmans School of Design gründete sie 1999 ihr eigenes Studio. Heute zählt sie zu den erfolgreichsten skandinavischen DesignerInnen. Ihre Arbeit verbindet Innovation mit funktionalem Design – immer mit einem Blick für nachhaltige Lösungen. Der Schreibtisch TUCANO von Monica Förster für Zanotta, erhältlich über nunido im stilwerk Hamburg BRETZ: PAULINE JUNGLAS & CAROLIN KUTZERA Bei Bretz wird Female Empowerment gelebt: Carolin Kutzera, Tochter von Firmengründer Norbert Bretz, leitet heute gemeinsam mit Hartmut Bretz, Onkel von Kutzera und Mitgründer des Familienunternehmens, die Möbelmanufaktur. Zuvor war Kutzera Kreativdirektorin von Bretz und entwarf echte Charaktere wie "Mathilda" und "Ohlinda". Das neueste Mitglied im Sofateam ist "Manyara" - gestaltet vom neuen Head of Kreativteam Pauline Junglas. In einem Interview mit Schöner Wohnen antwortete Junglas auf die Frage "Was macht gutes Design aus": Gutes Design soll glücklich machen! Die Objekte müssen konsistent sein und ihre eigene Geschichte erzählen können. Dabei gibt es unglaublich viele Ausdrucksformen von guter Gestaltung. Die Sofaträume von Bretz schaffen genau das: Sie machen glücklich, erzählen ihre ganz eigene Geschichte und eröffnen phantastisch-sinnliche Designwelten. Für Individualist:innen und Wohn-Freigeister. "Ohlinda" von Carolin Kutzera, Portrait Carolin Kutzera, Sofa "Manyara" und "Poolside" von Pauline Junglas, Portrait Pauline Junglas, © Bretz Erhältlich bei Bretz im stilwerk Hamburg . MANZ UND WILLMANN Hanne Willmann gilt als Designerin der Stunde: In ihrem Berliner Studio kreiert sie außergewöhnliche Möbel, die klar, reduziert, falst skulptural daherkommen. Darunter das Sofa MODIUS für Leolux. Hanne Willmann und ihr Sofa Modius für Leolux Cecilie Manz und eine Auswahl ihrer Produkte für Fritz Hansen © Fritz Hansen Um das Schaffen von Cecilie Manz treffend zu beschreiben, bräuchte es ein völlig neues Wort – eines, das sowohl die schlichte Eleganz als auch die warme Ausstrahlung ihrer Designs einfängt. Diese beiden Eigenschaften sind charakteristisch für ihre kreativen und inspirierenden Werke. Renommierte Marken wie Muuto, Fritz Hansen und Nils Holger Moormann setzen ihre visionären Entwürfe in die Realität um. Die oben abgebildeten Möbel für die Marke Fritz Hansen sind im stilwerk Hamburg erhältlich bei nunido . NOCH MEHR STARKE DESIGNS VON STARKEN FRAUEN Oben: Sofa & Sessel Gem, Design: Meike Harde, Northern, © Northern | Wandablage Nest, Design: Stine Aas, Northern, © Northern, beides erhältlich im brand:space im stilwerk Hamburg Mitte: Sofa Ghost, Design: Paola Navone, Gervasoni | Sessel Bun | Design: Federica Biasi | Wittmann, © Wittmann, erhältlich bei Wittmann im brand:space im stilwerk Hamburg | Wandleuchten von Clasetta, Design: Etta Seifer & Clas Ekberg, erhältlich im brand:space im stilwerk Hamburg Unten: Sessel Fifty, Design: Dögg & Arnved Design Studio, Ligne Roset © Ligne Roset | Serie Serpentine, Design: Eléonore Nalet, Ligne Roset © Ligne Roset, beides erhältlich bei Ligne Roset im stilwerk Hamburg
- Mein Herz schlägt für Design.
130 Jahre Bretz mit Phantasie, Leidenschaft und vor allem Mut . Wir sprachen mit Geschäftsführerin Carolin Kutzera, die das Familienunternehmen mit Sitz in Gensingen in fünfter Generation führt. Carolin Kutzera auf einer Bretz-Kreation © Bretz Bretz wird 130 Jahre alt – eine ganz schöne Hausnummer in der schnelllebigen Interior-Branche. Doch nicht nur Resilienz zeichnet das Gensinger Familienunternehmen aus, sondern auch die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und dabei seiner Essenz treu zu bleiben. Heute prägt Carolin Kutzera in fünfter Generation Designvision und Markenstrategie von Bretz. In einem kurzen Interview gibt sie Einblick in ihren Alltag als Geschäftsführerin und Ideengeberin. Wann warst du zuletzt mutig? Carolin Kutzera: In meinem Job bin ich das ständig, also zusammen mit meinem Team. Wir entwerfen immer wieder andersartige Möbel, die uns im Designprozess so herausfordern, dass sie unsere Nerven stark dehnen (lacht). In solchen Momenten ist es wichtig, fest hinter unserer Philosophie zu stehen und nicht doch den einfacheren Weg zu gehen. Was sagst du Leuten, die sich an eine Bretz-Kreation nicht so recht herantrauen? C.K.: Ich möchte Menschen dazu einladen, wirklich in sich hineinzufühlen, sich frei zu machen und ihrem Instinkt zu folgen. Ob andere dieselbe Entscheidung treffen würden, soll keine Rolle spielen. Oft kommt eine Person zu uns in den Store, weil sie etwas gesehen hat, was sie toll findet und was die Neugier geweckt hat. Dann setzten die kritischen Gedanken ein: ‘Soll ich etwas Dezenteres nehmen? Ich will nichts falsch machen.‘ Am Ende entscheidet sich die Person dann doch für das Möbelstück, das den Loveat- first-Sight-Moment ausgelöst hat. Geschäftsführerinnen sind in der männerdominierten Branche eine Seltenheit. War es mutig, dass du dich 2018 für diese Position entschieden hast? C.K.: Für mich war es der nächste konsequente Schritt. Mein Herz schlägt für Design. Ich möchte die Transformation des Unternehmens in Bereichen wie Digitalisierung, Omnichannel-Vertrieb und Nachhaltigkeit vorantreiben. Gleichzeitig war die Entscheidung ein Sprung ins Ungewisse. Bei einigen Branchentreffen bin ich die einzige Frau. Aber Frauen treffen die meisten Möbel- Kaufentscheidung, daher finde ich es wichtig, sie ins Management einzubeziehen und ihrer Perspektive mehr Gewicht zu geben. Ich hoffe, weitere Frauen ermutigen zu können, eine ambitionierte Karriere einzuschlagen. Wenn ich andere weiterbringe, bringt das auch mich weiter. Die Erwartungen an mich sind vielleicht höher, weil ich im Unternehmen meiner Familie arbeite – und der Anspruch von Bretz lässt sich nur erfüllen mit einem exzellenten Team, in dem alle möglichst frei sind und motiviert, ihre Ideen einzubringen. 2022 hast du Zwillinge bekommen. Wie bringst du das alles unter einen Hut? C.K.: Wir probieren aus und testen: Was funktioniert, wie finden es die Kinder, wie finde ich es? Wichtig ist, sich mal was rauszunehmen und den Mut zu haben, das Bedürfnis dafür klar auszudrücken. Damals bin ich nach wenigen Monaten wieder in den Job eingestiegen. Ich will nichts beschönigen, es ist schon schwierig. Aber mit der Unterstützung der Familie, guter Kommunikation und Teamgeist kriegen wir das hin.
- Snøhetta taucht ab
Vom ersten Unterwasserrestaurant Europas bis zum spektakulären Opernhaus in Oslo: Snøhetta zählt zu den erfolgreichsten und innovativsten Architekturbüros der Welt. Beim ReFraming Architectre Livetalk erklärt Direktorin Jette C. Hopp welcher Arbeitsethos hinter den Projekten steht und wie das Bauen von morgen funktioniert. Ein Mitschnitt. Helena Christensen vor der Fotoprint-Kollektion Flora © BoConcept Zum Thema „Innen & Außen“ nimmt uns die Architektin Jette Cathrin Hopp von Snøhetta mit um die Welt und reist von New York über Toronto bis nach Oslo. Einzigartige Schauplätze wie der Times Square oder der namensgebende Berg Snøhetta bringen innen und außen derart nah zusammen, dass sich Mensch und Tier gute Nacht sagen. Gemeinsam mit Caspar Schmitz-Morkramer von caspar. und Jan Sauermann von HPP war Jette Cathrin Hopp bei unserem Eventformat ReFraming Architecture zu Gast. Wer diesen Livetalk im Frühjahr 2022 verpasst hat, erhält hier die Möglichkeit, unseren ersten Onlinebeitrag jetzt zu erleben.
- brand:space
We share our best kept secrets. Im stilwerk brand:space in Hamburg präsentieren wir dir das Beste aus unbekannten Welten: Newcomer Labels, Rising Stars und Hidden Champions warten darauf von Dir entdeckt zu werden. Finde bei uns deine individuellen Lieblingsstücke, die wir exklusiv für dich kuratieren. Lass dich im stilwerk brand:space von den neuesten Design-Highlights inspirieren und mach mit uns das Unsichtbare sichtbar. Be the first. Egal ob du auf der Suche nach Sofa, Bett, Sessel, Esstisch, Vorhängen, Accessoires oder gar einem neuen Audio-System bist - im concept:space erwarten dich frische Designs für jede Raumidee. Komm vorbei und besuche uns für dein holistisches Designerlebnis direkt an der Elbe. Oder: vereinbare jetzt einen Beratungstermin mit unseren Designexpert:innen. brand:space im stilwerk Hamburg Große Elbstraße 68 22767 Hamburg 2-4. OG conceptspace@stilwerk.de AKTUELL: CLERMONT POP UP IM 2. OG Ab sofort ist neben unseren anderen Marken auch Clermont zu Gast im brand:space und zeigt eine wechselnde Auswahl an Einzelstücken, B-Ware und Second Hand Möbeln von Marken wie Thonet, Cassina, Vitra, ClassiCon, Fritz Hansen, Muuto, Minotti, B&B Italia, Fatboy uvm mit bis zum 90 Prozent Preisnachlass. Das Sortiment wechselt laufend. Kommt vorbei und findet euer Lieblingsstück. WEITERE MARKEN CLASETTA (2. OG) clasetta, das sind Clas Ekberg aus Schweden und Etta Seifert aus Deutschland. Mit feinfühliger, handwerklicher Kompetenz und einem Sinn für das Schöne gestalten und bauen sie besondere Leuchten in der eigenen Werkstatt in Potsdam. Klar in Form und Farbe, sind sie dabei absolute Statement-Pieces, die auch im Off Status als Objekt im Raum funktionieren. DESTEENBOOM (4. OG) deSteenBoom: Einzigartige Wohnwelten aus Natürlichkeit und Design - gemacht aus Holz, Stein & Passion. Dabei ist die Metropolregion Hamburg das Zuhause von deSteenBoom - ein kreativer Zusammenschluss aus unterschiedlichen Professionen. Was alle teilen: die Leidenschaft für zeitloses, ikonisches Möbeldesign und die nordische Natur der Heimat. Die einzigartigen Produkte funktionieren als eigenständige Objekte im Raum und überzeugen mit ihrer unmittelbaren Materialität. Ab März im concept:space. GIANT'S ORCHESTRA (4. OG) Collectible Design Objects: Die Möbel von Giant's Orchestra lassen das Material sprechen. Uralte Hölzer aus Neuseeland kommen in reduzierter Formensprache daher und schenken den gefallenen Riesen ein neues Leben. Vom Sideboard mit außergewöhnlicher Holzfront bis zur Schale in schmeichelnder Textur - die Kollektion setzt die Hölzer aus den Wäldern Aotearoas perfekt in Szene. Hergestellt werden die Objektmöbel in Deutschland und Neuseeland. HANS K (4. OG) Bei Hans K trifft nordisches Understatement auf erstklassiges Handwerk gepaart mit mühelosen Details. Die schwedische Marke setzt dabei auf nachhaltige Rohstoffe und zeitlose Designs, die ein Leben lang bleiben. Durch die Zusammenarbeit mit herausragenden Designer:innen, ergänzt durch konsequente Qualität, produziert Hans K eine einzigartige und dynamische Kollektion sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Bereich. KALON STUDIOS (4. OG) Kalon Studios feiert die Schönheit und emotionale Kraft alltäglicher Objekte. Das Studio setzt auf einfache Formen, natürliche Materialien und vielseitiges Design mit Integrität. Mit Fokus auf ökologisch bewusste, regionale Produktion arbeitet Kalon mit fair bezahlten Handwerkern und verwendet nachhaltig gewonnenes Holz sowie natürliche Oberflächen. Gegründet 2007 von Michaele Simmering und Johannes Pauwen, verbindet Kalon traditionelles Handwerk mit moderner Fertigung und nachhaltigem Design in Los Angeles. LAURA MAASRY (4. OG) Architektur und Design gehen bei Laura Maasry Hand in Hand: Die 1986 in Washington, D.C. geborene Maasry studierte Architektur und Kunst in Delft und Utrecht und lebt seit 2014 in Berlin. Diese Tischserie "Fourframes" verbindet Bauhaus-Funktionalismus mit materialbedingter Ornamentik. Jede Variante entsteht durch unterschiedliche Tischlereitechniken, Proportionen und Rohmaterialien. Architekten und Schreiner arbeiten eng zusammen, um diese einzigartigen Tische zu schaffen. M2RUGS (2 & 3. OG) M2Rugs steht für exklusive, handgefertigte Teppiche, die Kunst und Komfort in euer Zuhause bringen. Die Kollektionen vereinen traditionelle Techniken mit modernem Design und bieten Teppiche aus hochwertigen, natürlichen Materialien. Jedes Stück wird mit größter Sorgfalt und Detailgenauigkeit gefertigt, um langlebige und stilvolle Akzente zu setzen. M2Rugs setzt auf nachhaltige Produktion und ethische Arbeitsbedingungen. Entdeckt jetzt die M2Rugs – Teppiche, die Eleganz und Nachhaltigkeit perfekt verbinden - bei uns im concept:space. NACHSHON (4. OG) Die israelische Marke Nachshon kombiniert handwerkliche Präzision mit einer unaufdringlichen, sehr klaren Formensprache. Reduzierte Designs, die ganz ohne Schnörkel daherkommen und in unterschiedlichste Interiors passen. Der Armchair 01 kombiniert das strenge Gerüst aus Stahl mit weichem Leder, das sich dem Körper anpasst. Probesitzen unbedingt zu empfehlen. Weitere Designs wie der Rocking_Armchair oder Sessel Lounge_01 findet ihr ab sofort auch bei uns. NORTHERN (4. OG) Die Marke Northern wurde in den Studios von Northern Lighting geboren, wo ein Team von Kreativen seit zwölf Jahren das Leben erhellt. Die Marke verbindet Schönheit mit Funktionalität und bevorzugt natürliche Materialien und echte Handwerkskunst. Die Debüt-Kollektion von Northern ist Schlichtheit in Reinkultur, in Form von schnörkellosen Designs, die sich gut kombinieren lassen, aber auch leicht ineinandergreifen und kontrastieren. Geräuchertes Holz, gedämpfte Farben und starke Silhouetten schaffen gedämpfte Stimmungen, während subtile Geometrien und klassische Sensibilität einen eleganten Touch verleihen. ONE HOUSE (4. OG) Das Familienunternehmen ONE HOUSE, gegründet vom deutsch-holländischen Paar Jan-Willem & Katharina van den Bosch in München, vereint zwei Welten und kombiniert den Amsterdamer Designcharakter und Charme mit der deutschen Handwerkskunst im Möbelbau. Als Verfechter von verantwortungsvollem Unternehmertum steht zudem fest, dass die Marke nur qualitativ hochwertige und zeitlose Möbel kreiert. Trends wie Fast Furniture und monatlich wechselnde Kollektionen findest du bei One House daher nicht. Denn das Gründerpaar legt großen Wert auf lokale Materialbeschaffung, kurze Lieferketten und einen kleinen ökologischen Fußabdruck. POET (2. OG) POET ist die Verkörperung von High Fidelity: Höchste Klangtreue, inspiriert von Meisterstimmen und Instrumenten. Das Grazer Team erzielt diesen authentischen Klang mit erstklassigen Bauteilen und vollaktiven Systemen, in denen Verstärkermodule integriert sind. In der stilwerk Hamburg bietet POET eine innovative Beratung per Videokonferenz aus dem Headquarter in Graz an. Kunden erleben maximale Freiheit und lernen die einfache Bedienung der Sound Systeme über ihr Smartphone. PRESENT STORIES (4. OG) For little design lovers: Die Spielmöbel von Present Stories sind echte Alleskönner und laden ein zur fantasievollen Gestaltung. Dabei integrieren sie sich wunderbar in den Wohnraum und werden so zu langlebigen Begleitern für Klein und Groß. Hinter dem Berliner Label stehen Silvia und Antonia - Geschwister und Designerinnen mit eigenem Studio. Die Idee zum Konzept kam aus eigenem Interesse: Auf der Suche nach zeitlosen, plastikfreien Spielmöbeln wurden sie nicht fündig und gründetet kurzerhand ihr eigenes Label. Sehr empfehlenswert. RENSON (4. OG) "Creating healthy spaces" ist Rensons Motto. Als Vorreiter in Lüftung, Sonnenschutz und „Outdoor Living“ nutzt das Unternehmen Licht und Luft, um gesunde Wohn- und Arbeitsumgebungen zu gestalten. Mit Fokus auf Innovation, Kommunikation und Internationalisierung strebt Renson nach einem gesunden, komfortablen Innenraumklima und angenehmem Leben im Freien. Ihre Konzepte erfüllen höchste Anforderungen an Energieeffizienz, Akustik und Design in diversen Umgebungen. THOMAS GARDENER (4. OG) Thomas Gardener steht für erstklassige Gartenkunst und innovative Nachhaltigkeit. Seit über zwei Jahrzehnten verwandelt das Unternehmen Grünflächen in wahre Wohlfühloasen. Das Team aus erfahrenen Gärtnern und Landschaftsarchitekten entwickelt individuelle Konzepte, die sowohl optisch begeistern als auch ökologisch verantwortungsvoll sind. Im concept:space präsentiert Thomas Gardener ab sofort die Outdoor-Küchen der Freiluft Manufaktur, die ihre klare Formensprache mit kompromissloser Qualität verbindet. WITTMANN (3. OG) Handwerkliches Geschick und zeitloses Design sind die Eigenschaften, welche die Möbel von Wittmann seit 1896 so einzigartig machen. Das als Sattlerei und lederverarbeitender Betrieb gegründete österreichische Unternehmen steht für ausgezeichnete Perfektion „Made in Austria". Die aktuellen Polstermöbel-Kollektionen von führenden Designer:innen wie Sebastian Herkner, Jaime Hayon und Monica Förster, verbinden Tradition und Moderne auf handwerklich höchstem Niveau. In der Herstellung setzt die Traditionsmarke auf beste Qualität und Nachhaltigkeit. ZERO LIGHTING (3. OG) Zero Interiör wurde 1978 mit der Vision gegründet, einzigartige Lichtlösungen für Innen und Außen zu kreieren. Das Familienunternehmen lässt 80 Prozent der Produktion in einem Umkreis von nur 200km um Nybro (Schweden) stattfinden. Die Leitprinzipien dabei: Qualität, Umweltschutz und Innovation. Seit 2004 arbeitet ZERO lighting mit renommierten Designer:innen zusammen, darunter FRONT oder Monica Förster.
- Helena Christensen x BoConcept
BoConcept startet mit einer aufregenden kreativen Vision in die Zukunft: Das Supermodel, die Fotografin und Style-Ikone Helena Christensen übernimmt die Rolle des Global Artistic Director. In dieser Position wird sie nicht nur an neuen Möbeldesigns arbeiten, sondern auch ihre Expertise in Fotografie und Mode einfließen lassen, um die Marke weiter zu prägen. Helena Christensen vor der Fotoprint-Kollektion Flora © BoConcept Christensen wird ihre Leidenschaft für Interior Design in die Entwicklung neuer Kollektionen und Werbekampagnen einbringen. Besonders im Fokus steht die „The Art of Living Danishly“-Kampagne, bei der sie ihre eigene Perspektive auf dänisches Design und Lebensart teilt. Gemeinsam mit kreativen Köpfen aus Dänemark wird sie in einer Serie von Inhalten die Philosophie des „Living Danish“ erlebbar machen – von stilvollen Möbelstücken bis hin zu Gesprächen über Design und Lifestyle. „Für mich wird damit ein Traum wahr. Ich liebe Interior Design, und hier kann ich meine Leidenschaft für Design, Kreativität und Wohnen perfekt miteinander verbinden.“ Helena Christensen Das zeigt sich auch in ihrer eigenen Geschichte als Unternehmerin: Vor zwanzig Jahren eröffnete sie den Concept Store BuNk in New York und gründete das Designstudio Staerk&Christensen, das in den Bereichen Mode, Möbel und Fotografie tätig ist. Als dänische Designerin mit internationaler Perspektive bringt Helena Christensen ihre Liebe zur Natur und zur Schönheit des Alltäglichen in ihre Arbeit ein. Ihre Fotografien und Kunstwerke, wie die „Flora“-Kollektion, die ab März 2025 erhältlich sein wird, zeigen ihre einzigartige Sicht auf die Welt. Blumen, so Helena, sind „so faszinierend, dass es fast unmöglich ist, die Magie der Natur in ihrer ganzen Komplexität zu begreifen“. Das botanische Thema unterstreicht Christensens Leidenschaft für die detailreiche Darstellung von Blumen. „Ich verbringe viel Zeit in der Natur und habe immer meine Kamera dabei“, sagt Helena. „Es ist faszinierend, eine Blume ganz genau und intensiv zu betrachten. Die Magie und Komplexität der Natur sind fast unglaublich und schwer zu begreifen, aber irgendwie gelingt es mir, sie einzufangen. Wenn ich durch ein Objektiv blicke und heranzoome, scheint sich dieses magische Universum direkt vor meinen Augen zu öffnen.“ Helena hat zudem als UNHCR-Sonderbotschafterin einen wichtigen humanitären Beitrag geleistet, indem sie die Geschichten von Flüchtlingen und Vertriebenen in Bildern festhielt und damit die Welt auf die Not der Betroffenen aufmerksam machte. Diese Erfahrung fließt auch in ihre kreative Arbeit ein und prägt ihren Ansatz zum Design. BoConcept freut sich auf diese Zusammenarbeit und die neuen, innovativen Ideen, die Helena Christensen als globale Ikone in die Welt des dänischen Designs bringen wird. Paula Mc Guinness, Chief Marketing Officer bei BoConcept, sagt: „Helenas einzigartiger Stil und ihre Verbindung zur dänischen Lebensphilosophie werden ein aufregendes neues Kapitel für unsere Marke einläuten.“ © BoConcept
- Faye Toogood
Zuletzt wurde die englische Designerin Faye Toogood auf der Maison&Objet in Paris als „Designer of the Year“ gefeiert. Ihre unkonventionelle und multidisziplinäre Herangehensweise macht sie zu einer herausragenden Figur in der internationalen Designszene. Wir stellen euch die Britin vor. Maison&Objet Designer of the Year 2025: Faye Toogood © Toogood Mit Emotionen gestalten und Menschen durch ihre Designs verbinden - darin sieht Faye Toogood ihre Berufung. Das Werk der Autodidaktin spricht dabei für sich: Sie beeindruckt durch ihre kreative Vielseitigkeit, die Design, Mode, Kunst und Skulptur nahtlos miteinander verbindet. Ihre Arbeiten, wie der ikonische „Roly-Poly Chair“, sind ein Beispiel für ihre Fähigkeit, mutige und spielerische Konzepte in greifbare, inspirierende Designs zu übersetzen. Kein Wunder also, dass die Pariser Messe Maison&Objet sie 2025 zur Designerin des Jahres kürt. Naturverbundenheit und kreative Freiheit Aufgewachsen in der idyllischen englischen Landschaft, fernab von Fernsehern und digitalen Ablenkungen, fand Faye Toogood ihre Inspiration in der natürlichen Welt und der Kraft der Fantasie. Sie sammelte Fundstücke, arrangierte sie und ließ ihrer Kreativität freien Lauf. Diese frühen Erlebnisse haben ihren einzigartigen Designstil maßgeblich beeinflusst. “I was born in the UK to a very English family, and we lived in the countryside. My mother was a florist, and my father loved ornithology. We didn’t have television, so I read, drew and we got up early to watch the birds. Nature was our playground, I collected all sort of things and then spent time arranging them. This still influences my work in the way I use materials. My colour palette is inspired by those landscapes.” Faye Toogood Nach einem Studium der Kunstgeschichte an der University of Bristol begann sie ihre Karriere als Redakteurin bei der renommierten Zeitschrift World of Interiors , wo sie als Stylistin und später als Redakteurin tätig war. Diese Erfahrung schärfte ihr Auge für Details und verfeinerte ihr Wissen über Designgeschichte und Stilrichtungen. Im Jahr 2008 gründete sie schließlich ihr eigenes Studio in London, das schnell zu einem Zentrum für experimentelles und multidisziplinäres Design wurde. Zwei Jahre später folgte ihre erste Kollektion „Assemblage 1“, die die Designwelt mit ihrer einzigartigen Verbindung aus traditionellen englischen Materialien und zeitgenössischer Ästhetik beeindruckte. Ihr Weg zeigt, wie Naturverbundenheit, Fantasie und ein tiefes Verständnis von Designgeschichte zu einer unverwechselbaren kreativen Handschrift führen können. Limited Editions als Experimentierfeld Ihre limitierten Editionen bieten Toogood die Möglichkeit, künstlerische Grenzen auszuloten und Design neu zu denken. Diese experimentellen Arbeiten haben ihr nicht nur weltweite Anerkennung eingebracht, sondern sind auch in den ständigen Sammlungen mehrerer internationaler Museen vertreten. In New York wird sie beispielsweise von der renommierten Friedman Benda Galerie repräsentiert. “For the last 10 years alongside my made-to-order furniture collections, I’ve been producing limited edition pieces for collectors. This practice has been widely criticised for being too expensive and not functional enough. Like haute couture, it’s the purest part of my artistic expression. The freest. It has an impact on everything I do. Roly-Poly would not have existed without this research. It’s a liberation. Are the pieces expensive? Yes. Are they aimed at museums or collectors? Yes. But it’s an essential part of my practice.” Faye Toogood Toogood hat zudem mit zahlreichen namhaften Marken zusammengearbeitet: Von den italienischen Teppichdesignern cc-tapis und Maison Matisse über die New Yorker Tapetendesigner Calico bis hin zu den Möbelmarken Tacchini und Poltrona Frau. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung ihres „Roly-Poly Chair“, der sowohl als industriell gefertigte Version von Driade als auch als handgefertigtes Studio-Stück erhältlich ist. (Bei uns übrigens über nunido im stilwerk Hamburg.) “This chair is better known than I am. For two years, no one was interested. It was an alien. Some see in it the curves of Art Deco, others a primitive African style with elephant feet. It was so different from the marble and brass we were seeing at the time. Roly-Poly was a turning point for me. I’d just had my first child and everything became softer, rounder and bouncier. Before, I produced dark things, with angles, steel and welding. I find that when a piece of work is linked to real emotions, it hits home. It conveys an intuition and feelings that go far beyond aesthetics and form. If we design objects in this way, they take off. Roly-Poly is also a child’s approach to the world. Picasso said: “Every child is an artist. The problem is how to remain an artist as you grow up.” I believe successful creatives have not lost that connection.” Faye Toogood Ihre jüngste Kollektion, „Assemblage 8“, spiegelt ihre experimentelle Herangehensweise wider: Möbel, die wie ein Puzzle oder ein Kinderbaukasten zusammengesetzt werden können. „Geben Sie den Menschen die Teile eines Puzzles und lassen Sie sie selbst herausfinden, wie es funktioniert“, erklärt Toogood. „Kreativität ist das Herzstück dessen, wer wir sind, woher wir kommen und wer wir eines Tages sein könnten.“ Faye Toogood Die vielfältige Arbeit von Faye Toogood und ihrem Studio Toogood: Oben links: © Genevieve Lutkin, oben rechts: Ein Blick ins Studio © Toogood | Mitte rechts: Ganzheitliche Komposition © Genevieve Lutkin, Mitte Rechts: Roly-Poly Chair © Matthew Donaldson | Unten v.l.n.r.: © Toogood, © Andrea Ferrari, © William Waterworth, © Matthew Donaldson Frauen im Fokus des Designs Als eine der wenigen international anerkannten Frauen in der Designwelt setzt sich Toogood für mehr Repräsentation ein. Ihre Arbeit ist Teil der Initiative „Women&Design“ auf der Maison&Objet, die sich für die Förderung von Frauen in der Branche einsetzt. Sie selbst sieht sich als Teil einer neuen feministischen Bewegung, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht verwischt, sondern zelebriert. Ein Höhepunkt in Paris: „walnut head“ In ihrer Installation auf der Maison&Objet 2025 lädt Toogood die Besucher:innen ein, in ihr kreatives Universum einzutauchen – ihre sogenannte „walnut head“. Die Ausstellung vereint vier Kapitel – Zeichnung, Material, Skulptur und Landschaft – und bietet eine surreale Reise durch die Gedankenwelt der Künstlerin. Diese interaktive Inszenierung zeigt eindrucksvoll, wie Design Alltägliches in etwas Außergewöhnliches verwandeln kann. “WOMANIFESTO : CECI N’EST PAS UNE CHAISE !” “This is my womanifesto. Self portrait of the brain as an artist. Squishy. Surreal. Sensual. Sexual. Spontaneous. Turning the studio of my subconscious inside out.” Womanifesto © D.R. Design, das verbindet In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz und Technologie den Alltag zunehmend prägen, bleibt Faye Toogoods Ansatz tief menschlich. Für sie geht es nicht nur darum, funktionale Objekte zu schaffen, sondern Emotionen einzufangen und durch Design echte Verbindungen zu Menschen herzustellen. Ihre Werke sind mehr als Gegenstände – sie erzählen Geschichten, wecken Gefühle und laden dazu ein, die Welt auf eine neue, intensivere Weise wahrzunehmen. Über die Maison&Objet Maison&Objet, seit 1994 eine feste Größe in der internationalen Design- und Lifestylebranche, ist mehr als nur eine Messe – es ist ein Magnet für Kreative und Marken aus aller Welt. Mit zwei jährlichen Ausgaben in Paris sowie der digitalen Plattform MOM (Maison&Objet and More) bietet das Event nicht nur eine Bühne für die neuesten Trends und Talente, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten für Networking und Geschäftsentwicklung. Von interaktiven Ausstellungen über inspirierende Diskussionen bis hin zu Produktpremieren – Maison&Objet ist ein unverzichtbarer Treffpunkt für die Design-Community und ein Impulsgeber, der Paris als globale Hauptstadt der Kreativität positioniert. Das diesjährige Thema der Januarausgabe: Surreality Quelle: Maison&Objet
- Hier blüht uns was
Das Flower-Atelier Mary Lennox macht keine Floristik im klassischen Sinne: Gründerin Ruby Barber sieht sich als Schnittstelle zwischen Natur und Design. Als Betrachter möchte man in ihren verträumt-hedonistischen Kreationen einfach nur versinken. Skulpturale Kreationen aus Blumen © Mary Lennox Text: Silke Roth Ihre Blumen-Arrangements sind fließend und lebendig, sie ranken wolkenförmig über großen Tafeln und nehmen im Raum eine visuelle Kraft ein, wie man es sonst nur von Kunstwerken kennt. „Die eigentliche Arbeit kommt von den Pflanzen selbst. Wir sind nur Vermittler zwischen Natur und Design. Alles, war sie fordern, sind minimale Eingriffe von uns“, erzählt Blumenkünstlerin Ruby Barber im stilwerk Interview. Die gebürtige Australiern hat sich mit ihrem Studio „Mary Lennox“, benannt nach der Hauptfigur aus Frances Hodgson Burnetts Roman „Der geheime Garten“, längst über die Grenzen von Berlin-Schöneberg hinaus einen Namen gemacht. Aufgewachsen zwischen Galleristen und Photographen, studierte sie zunächst Interior-Design. Auf einem Bauernmarkt in Sydney fand sie Inspirationen in besonderen Exemplaren von Ästen, Zweigen und Blüten: vom Regen gesprenkelte Rosen, mit Flechten und Moos bedeckte Pflaumenäste oder Glyzinien an Reben. Natur zu inszenieren wurde ihre Berufung. Barber ließ sich in Sydney und New York ausbilden und entdeckte in Berlin eine Marktlücke für ihre kunstvoll-blühende Ästhetik. Ihr Stil ist geprägt von Romantik und Großzügigkeit, oft wirken ihre Installationen üppig-hedonistisch, fast chaotisch. Dabei behält jeder Strauch seine eigene Form, Blüten müssen niemals perfekt sein. Die Schönheit liegt im Makel und diesem Makel folgt sie. Mittlerweile sind Barbers Arbeiten international gefragt. Luxus-Labels und Designmarken (darunter Gucci, Chanel, Cartier, Meissen Porzellan, Rimowa) zählen zu ihren Kunden. Viele sind bereits über Jahre treu, Barber entwickelte für sie sogar eine botanische Sprache. „Am besten, man arbeitet zum Zeitpunkt der Kreation intuitiv und lässt Raum, um auf die Umgebung und die Stängel zu reagieren.“ Ob Sie eine Lieblingsblume hat? „Zurzeit sind es zart duftende Orangenblüten, Gardenien und Maiglöckchen. Ich liebe es, dass etwas so Winziges ein so starkes und poetisches Aroma haben kann.“ Nur Zuhause sei sie sehr wählerisch. Wer so viele Stunden mit der Verarbeitung von Blumen verbringt, möchte sich privat eine Pause vom Wildwuchs gönnen. Mal wolkig, mal ganz natürlich, immer sehr besonders: Die Blumen-Arrangements von Mary Lennox. Untern: Die Gründerin Ruby Barber persönlich. © Mary Lennox
- "Let's not make it too serious."
Trends sind ja so eine Sache. Wie relevant sind sie wirklich und wie schnell kann die Interiorbranche aufspringen? Und trotzdem macht so ein Jahresbeginn Lust auf ein paar Vorhersagen, oder? Genau deshalb haben wir für euch recherchiert und sind in der Financial Times fündig geworden: Im House & Home Preview 2025 prophezeien Expert:innen: Individualität, Vintage-Liebe und warme, erdige Farben prägen das Wohndesign in diesem Jahr. Foto: Marc Krause for stilwerk Die Interior-Welt blickt auf ein aufregendes Jahr 2025, das von Individualität, kreativer Freiheit und einem bewussten Umgang mit Ressourcen geprägt ist. Führende Designer:innen wie Faye Toogood , Kelly Wearstler oder Luke Edward Hall haben kürzlich im House & Home Ressort für 2025 prognostiziert, dass Vintage, Verspieltheit und mutige Designentscheidungen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. stilwerk gibt euch einen Einblick in die angesagten Trends. Mut zur Individualität und Vintage-Liebe Die britische Designerin Faye Toogood - übrigens jüngst zum "Designer of the Year" von der Maison & Objet benannt - beschreibt 2025 als das Jahr des Individualismus: Der Wunsch, Dinge zu schaffen, die andere nicht haben, rücken mehr in den Fokus. Vintage- und Second-Hand-Möbel erleben ein Revival, oft kombiniert mit DIY-Ansätzen, die Möbelstücke zu echten Unikaten machen. Ihr Motto für dieses Jahr: "Let's not make it too serious and let's try not to make it identikit." Ihre eigenen Möbelstücke sprechen ebenfalls eine sehr individuelle Sprache und passen zu höchst kreativen und eigenwilligen Interieurs. Bekannteste Produkt: Der Sessel " Roly Poly " von Driade. Oben links: Skizzen überall © Genevieve Lutkin, oben rechts: Ein Blick in ihr Studio © Toogood | Unten links: Die Designerin selbst © Toogood, unten rechts: Ganzheitliches Ensemble der Designerin © Genevieve Lutkin Farbe und Wärme Dunkle Erdtöne, satte Purpur- und Pflaumennuancen sowie warme Holztöne stehen 2025 im Fokus. Laut Joa Studholme von Farrow & Ball werden diese Farben in gewagten Kombinationen eingesetzt, oft mit minimalem Einsatz von Weiß. Relevante Töne aus dem Hause Farrow & Ball: Cardamom, Red Earth oder Tanner's Brown. Apropos Farbe: Der Trendton aus dem Hause Pantone lautet in diesem Jahr "Mocha Mousse" und gesellt sich wunderbar zum erdigen, natürlichen Trend anderer Akteure. Der weiche Braunton macht deutlich: Es scheint nicht die Zeit für schrillend leuchtende Töne, sondern der Wunsch nach Behaglichkeit, Naturverbundenheit und Ruhe ist groß. Ein paar passende Designs à la Mocha Mousse: Oben: Das Sofa "Kashima" von Ligne Roset sowie das Sofa "Atrium" von Wittmann | Unten links: WhiteWall Foto im Schattenfugenrahmen, Mitte: Sessel Lounge 01 von Nachshon , Sideboard "Santiago" von BoConcept . Funktion trifft Verspieltheit Die amerikanische Interior Designerin Kelly Wearstler betont die Bedeutung funktionaler Verspieltheit und lädt dazu ein, Räume und unsere Interaktion mit Ihnen zu überdenken, bspw. als interaktive Kunstwerke: Ein gutes Beispiel dafür: Leuchten wie die 1980s Triangular Pendelleuchte von Mario Botta für Artemide, die nicht nur Lichtquellen sind, sondern auch kunstvolle Eyecatcher. Auch hier wird wie schon bei Faye Toogood wird deutlich: Individualität liegt klar im Trend. Natürliche Elemente Der Wunsch nach Naturverbundenheit bleibt ein dominierendes Thema. Wilde Gärten, Naturholz und handgefertigte Accessoires bringen eine organische Note. Ein Hauch von Rot und Buntglas Ein weiteres Highlight: Die Rückkehr von Akzentfarben wie kräftigem Rot und der Einsatz von Buntglas, wie von Luke Edward Hall, Designer und Financial Times Kolumnist, vorgeschlagen. Mut zur Persönlichkeit Die Interior-Trends 2025 stehen ganz im Zeichen von Individualität, kreativer Freiheit und nachhaltigem Denken. Vintage-Stücke, warme Farben und natürliche Materialien schaffen Wohnräume mit Charakter und Authentizität. Gleichzeitig sorgen verspielte Designs und auffällige Details für Leichtigkeit und Stil. Ob durch mutige Farbkombinationen, kurvige Möbel oder künstlerische Leuchten – das Zuhause wird zur persönlichen Bühne, die sowohl Funktionalität als auch Ausdrucksstärke vereint. Lassen Sie sich von diesen Trends inspirieren und gestalten Sie Ihre Räume mit einzigartigen Stücken aus dem stilwerk-Kosmos. Quelle: Financial Times, House & Home 2025 Preview 28/29.12.2024 Ein paar Highlights aus unserem Kosmos Reihe 1 links: SieMatic Küche in bräunlich, natürlichen Nuancen, rechts: Die Marke Zeitraum setzt auch Natur und ausgewählte Farbakzente | Reihe 2 links: Schlichte Wohnwand im Trendton von contur einrichten über WohnArt, links: Babybett in verspielter Ornamentik und natürlichem Material von Kalon Studios über brand:space | Reihe 3 links: Ein echter Charakter für Individualist:innen: Das Sofa "Cocoa Island" von Brez, rechts: weiße Keramik in Kombination mit Rottönen von Moebe über nunido | Reihe 4: Eyecather mit besonderer Funktion: Vase Kink von Muuto, Mitte: Objekt oder Vase? Beides möglich, Koa Vases von Ferm Living > beides über nunido, rechts: Individueller Naturstein für die ganz besondere Küche bei Poggenpohl.
- Science of sleep.
It's a family affair: was, wenn nicht das Bett, ist eine Familienangelegenheit? Das sehen wir genauso und zeigen die komfortabelsten, schönsten und natürlichsten Schlafstätten aus Familienhand. Vorreiter in Sachen gesunder Schlaf: die Schweizer Traditionsmarke Hüsler Nest. © Hüsler Nest Happy Herbst: Jetzt wird das Bett wieder zum absoluten Lieblingsort. Ein guter Grund also, einen Blick auf Klassiker und grandiose Allrounder zu werfen. Das Beste dabei: Alle Betten kommen aus Familienhand und bringen dank jahrelanger Erfahrung und traditionellem Handwerk eine große Portion Know-How Privatheit, Eleganz und natürlich Ästhetik in den Raum. HÜSLER NEST: VORREITER DES GESUNDEN SCHLAFS 1982 begann Balthasar Hüsler, sich mit einer Frage auseinanderzusetzen, die ihn nicht mehr losließ: Was genau ist gesunder Schlaf? Welche Liegeposition ist ideal? Und wann wachen wir morgens auf und fühlen uns wirklich erfrischt? Hüsler fand schließlich die Antwort in der Harmonie – im perfekten Zusammenspiel verschiedener Komponenten, die gemeinsam ein stimmiges Ganzes bilden. "Ein guter Morgen fängt am Abend an." BALTHASAR HÜSLER Mit diesem Wissen im Gepäck erschuf er vor über 40 Jahren das erste Hüsler Nest. Es wurde nicht nur seine persönliche Kraftquelle, sondern auch der Grundstein für den Erfolg der Schweizer Premium-Marke. In vielerlei Hinsicht war Balthasar Hüsler seiner Zeit voraus: Er erkannte als Erster, dass eine atmungsaktive und pflegeleichte Lösung möglich ist, indem er die Wollauflage von der Matratze trennte. Auch das Kissen in der Größe 40 x 60 cm war seine Idee – nicht aus kommerziellen Gründen, sondern weil er wusste, dass dies aus ergonomischer Sicht die beste Wahl ist. Heute steht sein Sohn Adrian Hüsler an der Spitze des Schweizer Unternehmens und führt es in zweiter Generation weiter. Die Vision des Vaters bleibt dabei unverändert: Harmonie zwischen Mensch und Natur steht nach wie vor im Mittelpunkt. Das Schlafsystem Liforma von Hüsler Nest steht in drei Varianten zur Verfügung: Das Original mit vier einzelnen Modulen bestehend aus Einlegerahmen, Federelement, Matratze und Auflage, die Deluxe Variante, bei der Matratze und Auflage eine Einheit bilden und schließlich das Liforma Designa im Boxspring-Look. Die Schlafsysteme der Marke findet ihr im Hüsler Nest Center im stilwerk Hamburg. Aktuell lohnt sich eine Schlafberatung besonders: Denn bis zum 9. November lädt die Schweizer Marke zu den Komfortwochen ein und gewährt 10 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. BRETZ: ERHOLSAMER SCHLAF TRIFFT AUF INNOVATIVES DESIGN Wahrlich traumhaft kommen die Betten von Bretz daher: Im beschaulichen Gensingen in Rheinland-Pfalz produziert das Familienunternehmen bereits seit 1895 Polstermöbel der besonderen Art. Nicht umsonst lautet der Slogan "True Characters" - und auch die Betten sind echte Charaktere: Wir setzen einen Gegenpol zur minimalen Architektur und geben jedem nüchternen Schlafraum eine dekorative und emotionale Komponente. Mittlerweile hat Bretz vier Bettenmodelle im Produktportfolio: Alle - wie könnte es anders - ganz unterschiedlicher Natur. BALAAO wirkt mit seifenblasenartiger Ballonstruktur spielerisch, CLOUD 7 scheint dank futuristischer Form dem Space Age entsprungen zu sein, FEYA versprüht einen Hauch Magie und überzeugt mit knickbarer Rückenlehne, CREOLE zeigt sich hingegen majestätisch. Die modulare Rücklehne lässt sich ganz individuell zusammenstellen und auch solo als Wandobjekt platzieren - von majestätisch ausufernd bis kompakt gestapelt. Was alle vier Modelle verbindet? Die kompromisslose Premium-Qualität made in Germany. Alle Betten, und auch sonst alle Produkte von Bretz, werden in Handarbeit hergestellt. Die Holzgestelle kommen aus dem Coburger Raum, die Veloure aus Italien, Deutschland und Belgien. Der wohl durchdachte, mehrschichtige Schaumaufbau erhält eine passende Unterfederung, sodass am Ende ganz persönliche, individuelle Lieblingsstücke entstehen. Dabei genügt das in den Betten integrierte Schlafsystem höchsten ergonomischen Maßstäben. Die Betten von Bretz könnt ihr im Showroom in Hamburg Probe liegen. WITTMANN: HANDCRAFTED DREAMS Die Wittmann Möbelwerkstätten aus Niederösterreich setzen seit Jahren immer wieder neue Standards, wenn es um die Kunst des Schlafens geht. Komfort und Geborgenheit werden von jedem Menschen anders empfunden – und genau darauf reagiert Wittmann mit einer breiten Palette an Modellen. Ob Komplett- oder Modulbetten – die Kollektion hält für unterschiedlichste Bedürfnisse das Richtige bereit. Wer auf markantes Design und durchdachte Funktionalität Wert legt, wird bei der DESIGN LINE und der CLASSIC LINE fündig. Wer sich hingegen maximale Gestaltungsfreiheit wünscht, kann mit der ADVANCED LINE sein Traumbett individuell entwerfen – ohne Kompromisse bei Komfort oder Stil. Individualität und Komfort auf höchstem Niveau – perfekt auf deine Wünsche zugeschnitten. Die auffälligen Betten der DESIGN LINE wurden in Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Designern exklusiv für Wittmann entworfen. Jedes Modell verkörpert den einzigartigen Stil seines Designers, doch sie alle haben eines gemeinsam: Die harmonische Verbindung von Bettbasis und Kopfteil zu einer eleganten Einheit. Die Basis des Bettes bildet dabei immer das Herzstück des Schlafsystems. Je nach Modell sind die Betten hier entweder mit einer festen Boxspringbasis oder einem Einlegerahmen ausgestattet. Für die Rahmenoptionen gibt es zahlreiche Einsätze, von klassischen Lattenrosten über Boxspring- bis hin zu motorisierten Lösungen, die sich nach individuellen Wünschen anpassen lassen. PARADISE BIRD: LUCA NICHETTO „PARADISE BIRD basiert auf dem klassischen Konzept, Kopfhaupt und Basis separat zu betrachten. Die Verbindung wird über fließend integrierte und unterstützende Ablagen geschaffen.“ Luca Nichetto WINGS: JAIME HAYON „Der Designansatz war, das Bett als Gesamtkonzept zu gestalten. Als ein Kokon, der Schutz bietet, sich aber gleichzeitig auch nach außen hin öffnet. Somit wirkt WINGS sowohl als Statement in der Mitte des Raumes, als auch praktisch an einer Wand platziert.“ Jaime Hayon JOYCE NICHE: SODA DESIGNERS "Der kreative Ausgangspunkt bei JOYCE NICHE war, ein Bett mit perfektem Komfort, aber minimiertem Volumen zu entwerfen. Es sollte nicht zu schwer wirken, sich spielerisch in offene Raumsituationen integrieren und in einem guten Proportionsverhältnis zur Raumgröße stehen.“ SODA DESIGNERS Die Marke Wittmann ist bei uns im concept:space im stilwerk Hamburg oder im Einrichtungshaus Bartels im stilwerk Düsseldorf erhältlich. LIGNE ROSET: GUT SCHLAFEN À LA FRANCAISE Die französische Traditionsmarke Ligne Roset wird heute von den Urenkeln des Gründers Antoine Roset geleitet. Neben dem absoluten Klassiker der Marke - das Sofa TOGO - gibt es auch eine Handvoll wirklich besonderer Betten. Darunter das Modell DESDEMONE, das absolut zeitgemäß ist und dank formschöner Eleganz auch zeitlos bleibt. Cocooning und bed office at its best. Für alle, die im Bett am liebsten gleich einmal zur Probe schlafen würden, dem empfehlen wir eine Übernachtung im stilwerk Hotel Heimhude in Hamburg - hier haben wir DESDEMONE in verschiedenen Stoffen und Farben eingesetzt. Zwei weitere Betten aus dem Hause Roset sind RUCHÈ und HYPNA: sehr unterschiedlich in ihrer Formensprache, dabei aber sehr besonders, jedes auf seine Weise. Gefertigt werden die hochwertigen Möbel übrigens noch heute in Briord am Fuße der Berge von Bugey, nahe der Rhone. Dabei legt Ligen Roset großen Wert auf beste Materialien und handwerkliche Meisterklasse. Die Produkte der Marke erhaltet ihr im Ligne Roset Store im stilwerk Hamburg . GUT ZU WISSEN Das optimale Schlafraumklima liegt bei 18 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. Das Bett sollte außerdem 20 cm länger sein, als die eigene Körpergröße und eine Matratze sollte aus hygienischen Gründen nach acht Jahren unbedingt ausgetauscht werden. Auch hier gibt es zahlreiche Varianten (Federkern, Latex oder Kaltschaum), sodass auf ein Probeliegen nicht verzichtet werden kann. Schließlich verbringen wir gut ein Drittel unseres Lebens im Bett, welches ja nicht nur zum schlafen gut ist. So waren große Köpfe wie Voltaire oder Rousseau bekannt dafür, besonders gerne ebenda zu arbeiten. Und Inspiration am Morgen durch erholsamen Schlaf kann ja nie schaden. Info: Wir können keine Garantie über die Verfügbarkeiten der aufgeführten Modelle in den jeweiligen Stores geben.
- Die korken nicht
Gesund wollen wir wohnen, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten. Da müssen Möbel nicht nur clever im Design, sondern auch ethisch korrekt und umweltverträglich sein. Hocker oder Beistelltisch aus Kork: Cork Family von Vitra. Text von Tanja Müller. Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählen heute zu den wichtigsten Schlagworten. Und so richten wir unser Zuhause bewusster denn je ein – mit wohngesunden Möbeln, gut für uns, gut für den Planeten. Genuss ohne Reue: Dieser Ansatz unterscheidet die neuen Öko-Fashionistas von den Müslis der 80er-Jahre. Statt wie einst Verzicht zu üben, wird nun eben umweltverträglich konsumiert. Es ist die Bewegung einer neuen Generation, die sich nicht mehr nur mit sich selbst, sondern auch mit den globalen Bedingungen beschäftigt. Das Comeback der Manufakturen Der Markt reagiert darauf, etwa mit dem Konzept „Think global, act local“. Immer mehr Unternehmen bestehen international mit heimischer Wertarbeit, agieren dabei umweltbewusst, verantwortungsvoll und nachhaltig. Gerade Manufakturen erleben in diesem Kontext ein Comeback. Schließlich dient besonders der handwerkliche Charakter eines Möbels als Nachweis für seine Langlebigkeit. Das Qualitätsbewusstsein steigt parallel zur aktuellen Auseinandersetzung mit der jahrzehntelang betriebenen Wegwerf-Mentalität. Frei nach Mies van der Rohes Statement „Less is more“ gehen wir heute lieber mit wenigen, dafür hochwertigen Möbeln eine langfristige Verbindung ein. Klassiker und solche, die das Zeug dazu haben, stehen dementsprechend hoch im Kurs. Eben zeitlos schöne Stücke, die viele Jahre in Gebrauch bleiben – nicht selten sogar über Generationen hinweg. Eine Frage der Herkunft Solche Produkte haben jedoch ihren Preis. Schließlich werden sie konzeptionell entwickelt, mit ausgesuchten Materialien auf hohem Fertigungsniveau hergestellt und auf ihre Gebrauchsdauer getestet. Idealerweise lassen sich ihre Einzelteile im Reparaturfall austauschen. Etliche Möbelmacher produzieren sie in ihrer Region – eine Antwort auf Billiglöhne und katastrophale Arbeitsbedingungen in vielen Herstellerländern. Darüber hinaus verwenden die Unternehmen verstärkt Werkstoffe und Zulieferteile, die im Einklang mit der Umwelt hergestellt werden. Die Frage der Herkunft gewinnt enorm an Bedeutung. Material muss ehrlich sein Da sich die Materialien über ihre Nachhaltigkeit definieren, erfahren natürliche Werkstoffe eine Wiederbelebung. Allen voran der Rohstoff Holz – am besten aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Er wird geölt, gewachst oder lasiert, um seine Originalität zu bewahren. Materialehrlichkeit ist ein Muss. Echtholzoberflächen kommen glatt und geschmeidig daher, sie schaffen Wärme und Behaglichkeit in einer kühlen Zeit. Leder kommt griffig und nach einer Zeit mit Patina daher. Textilien zeigen Struktur dank Web-Techniken oder eben der haptischen Eigenarten der Naturfasergarne Wolle, Leinen oder Baumwolle. Nie war die Haptik von so großer Bedeutung, da sie dem Design einen Charakter von Echtheit und Authentizität verleiht. Sein ökologisches Plus holt auch den Traditionsstoff Filz aus der Versenkung. Vereint er doch all das, was ein zeitgemäßer Werkstoff heute bieten muss: Er lässt sich leicht und ökonomisch verarbeiten und ist dazu noch vollständig biologisch abbaubar, da er aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Befreit vom muffigen Image kommt er in frischen Farben daher und kleidet Sofas, Teppiche oder Accessoires gleichermaßen stylisch und strapazierfähig. Eine Dreamteam: Hightech und Tradition Klar, dass auch Recycling eine große Rolle spielt, Designer wie auch Hersteller auf wiederverwertete Materialien setzen. Am besten bleiben die Werkstoffe in einem Kreislauf. Cradle to cradle nennt das die Fachwelt – von der Wiege zur Wiege. Denn alle Produkte und Prozesse dienen immer auch als Ressource für etwas Neues, eine zweite Verwendung im neuen Gewand. Designer sollten also schon beim Entwurf bedenken, dass sich alle Werkstoffe leicht voneinander trennen lassen. Und dennoch brauchen wir uns nicht nur auf Naturstoffe wie Holz, Leder oder Filz beschränken, wenn wir mit gutem Gefühl gesund wohnen wollen. Recycelte, aber auch neue, innovative Stoffe sind gefragt, wenn sie den nachhaltigen Ansatz glaubhaft vermitteln. Neo-Ökologie und Moderne widersprechen sich nicht länger, Tradition und Hightech werden zu Verbündeten. Konsumieren mit reinem Gewissen reift zu einer langfristigen Beziehung. Polstermöbler und Architekten lieben sie – Kvadrat, die dänische Design-Textilschmiede. Das mag an der Qualität und an den raffinierten Texturen ihrer Produkte liegen. Stylistin Sania Pell mixte hier Margrethe Odgaards „Re-wool“ aus 45 Prozent recycelter Wolle mit Patricia Urquiolas Schurwollstoff „Hero“ und dem Kammgarntuch „Glow“ aus Kvadrats Portfolio. Der legendäre „Componibili“-Container entsteht als erstes Möbel der Kult-Kunststoff-Macher Kartell aus Bio-on, einem zu 100 Prozent natürlichen und abbaubaren Bio-Kunststoff. Damit nicht genug: Nach Anna Castelli Ferreris Design-Ikone von 1968 fertigen die Italiener jetzt auch Philippe Starcks „A.I.“-Stuhl aus Recyclingware. Erhältlich bei WohnArt im stilwerk Hamburg. Einen wallenden Vorhang aus massivem Holz schnitzte das Designerpaar Julia Läufer und Marcus Keichel mit „Curtain“ für Zeitraum. Der Tisch auf ungewöhnlichem Fuß erscheint wie eine flüchtige Momentaufnahme, in der die Zeit innehält. Das bayerische Label eint bereits seit seiner Gründung vor 30 Jahren Qualität, Design und Nachhaltigkeit. Erhältlich bei BettundRaum im stilwerk Hamburg. Die Dänen als Vorreiter: HOUE, Wehlers und Squarely Copenhagen überzeugen mit nachhaltigen und ressourcenschonenden Designs. Für alle die Lust auf noch mehr nachhaltige Designs haben, empfehlen wir einen Besuch in unseren Stores in Hamburg.
- Places to See: Seattle
Seattle, die größte Stadt im pazifischen Nordwesten der USA, ist ein faszinierendes Reiseziel, das Natur und Urbanität perfekt vereint. Die „Smaragdstadt“ liegt malerisch zwischen dem Puget Sound und dem Lake Washington, umgeben von üppigen Wäldern und majestätischen Bergen. Seattle - die "Smaragdstadt" im pazifischen Westen der USA. © Visit Seattle Das Wahrzeichen Seattles ist zweifellos die Space Needle. Der 184 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen atemberaubenden 360-Grad-Blick über die Stadt und die Bucht. Bei klarem Wetter zeigt sich am Horizont sogar der schneebedeckte Mount Rainier. Im Seattle Center finden sich weitere Attraktionen wie das Museum of Pop Culture (MoPOP), das Musik- und Popkultur-Fans begeistert, sowie das Chihuly Garden and Glass Museum, das spektakuläre Glasskulpturen präsentiert. Ein weiteres Highlight ist der Pike Place Market, einer der ältesten Märkte der USA, wo Besucher frische Produkte und den ersten Starbucks-Laden entdecken können. Seattle ist zudem die Heimat von Starbucks, und Kaffeeliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Stadt ist gespickt mit unzähligen Cafés und Röstereien, die eine Vielzahl von Aromen anbieten. Sport, Märkte, Kultur und Kaffee: Seattle hat viel zu bieten. Obere Reihe: Die Climate Pledge Arena beheimatet unter anderem das NHL Team Seattle Kraken © Michael Dyrland, Idyllischer Blick auf den Northlake © Visit Seattle | Untere Reihe: Die Heimat von Startbucks liegt in Seattle, bekannt für seine vielen Märkte, darunter auch der Pike Place Market, einer der ältesten Märkte der USA © Visit Seattle Seattle ist auch für seine vielfältigen Stadtviertel bekannt. Pioneer Square zeigt die historische Seite der Stadt, während das trendige Belltown mit Boutiquen und Cafés lockt. Der International District ist das kulturelle Herz der asiatisch-amerikanischen Gemeinschaft und bietet zahlreiche kulinarische Erlebnisse. Insgesamt begeistert Seattle mit seinem einzigartigen Charme, kultureller Vielfalt und atemberaubenden Landschaften. Darüber hinaus trägt Seattle seit 2017 den UNESCO-Titel „City of Literature“. Die lebendige Literaturszene spiegelt sich in zahlreichen Buchhandlungen, Lesungen und literarischen Events wider. Kunstinteressierte sollten einen Besuch im Seattle Art Museum oder dem Frye Art Museum einplanen. Bekannt für seine vielfältigen Stadtviertel: Vom trendigen Belltown bis zum historischen Pioneer Square. © Visit Seattle Die Stadt wartet mit einer einzigartigen Mischung aus Entspannung und Aufregung auf, die Besucher in ihren Bann zieht. Ob Sie nun die ikonische Skyline bewundern, in einem der vielen Parks entspannen oder die pulsierende Innenstadt erkunden, Seattle hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die Umgebung der Stadt lädt zu vielfältigen Outdoor-Aktivitäten ein. Ob Wandern im nahen Kaskadengebirge, Kajakfahren auf dem Lake Washington oder eine Fährfahrt zu den malerischen Inseln des Puget Sound – Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Bild oben: Viel, viel Wasser: Seattle liegt auf der Landenge zwischen dem Pudget Sound und dem Lake Washington. © Rachael Jones Media | Bild Mitte: Kajakfahren mit Blick auf die Skyline. © Visit Seattle | Bild unten: Der Overlook Walk lädt zu einem Spaziergang von Seattles Küste bis zur Innenstadt ein. © Visit Seattle Das Wahrzeichen Seattle: Die berühmte Space Needle. © Rachael Jones Media Neugierig geworden? Mit unserem Reise-Partner CRD Touristik im stilwerk Hamburg könnt ihr eure Reise nach Seattle individuell gestalten und buchen.
- Auf diese Steine können Sie bauen
Wir möchten euch nur ungern Steine in den Weg legen. Aber diese hier muss man gesehen haben: Im süditalienischen Matera hauen belgische Architekten eine Weinbar in ein neolithisches Weltkulturerbe. In China wird es dagegen richtig schräg, dort ragt ein „Lowscraper“ aus 1500 Jahre alten Backsteinen diagonal in die Luft. Kurz: Diese Geschichte ist in Stein gemeißelt. Matera © Krautkopf Text: Annika Thomé Nur Fleisch und Nüsse auf dem Teller können sehr eintönig werden. Gut also, dass die Paleo-Diät jetzt durch Paleo-Living abgelöst wird: wohnen wie in der Steinzeit. Ein Trend, der nicht überall neu ist. In der apulischen Stadt Matera etwa graben sich die Wohnungen, die Sassi de Matera – nach dem italienischen Wort für Stein –, tatsächlich schon seit der Jungsteinzeit in den Fels. Nicht ganz förderlich für die Immobilienpreise: Mitte des letzten Jahrhunderts brachen in den Grotten aufgrund mangelnder Hygiene Malaria, Typhus und Cholera aus. Eine „nationale Schande“ nannte der damalige Ministerpräsident Alcide De Gasperi den Ort an der Ferse des italienischen Stiefels, die Bewohner wurden zwangsversetzt. Mit der Ernennung zum UNESCO Welterbe im Jahr 1993 und jüngst dem Titel Kulturhauptstadt 2019 hat sich Matera aber wieder berappelt. Jetzt kommen die Kreativen. Einer von ihnen ist Jan De Vylder vom flämischen Architektentrio „de vylder vinck taillieu“. Der 51-Jährige meißelte eine Weinbar in den Tufo , so nennen die Menschen hier das weiche, helle Gestein, das eigentlich kein vulkanischer Tuff, sondern Kalkstein ist. Seinen Wettbewerbsentwurf skizzierte der Belgier, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein. Aber er hatte Glück, denn die Dimensionen stimmten – und mit dem ortsansässigen Architekten Michele Andrisani zudem noch eine Art Urgestein an seiner Seite. „Michele wusste genau, was möglich war. Und vor allem, was nicht. In Matera gibt es keine Straßen, keine Autos, nur verwinkelte Gassen. Da kannst du nicht mit einem Kran ankommen. Das hier ist alles Handarbeit“, sagt De Vylder über die Enoteca dai Tosi . Deren Herzstück, eine breite Treppe, die über drei Stockwerke in den Berg führt. Auf jeder Etage: Räume mit naturbelassenen Wänden und Decken. „Die meisten Gäste gehen erst einmal nach unten an die Bar und dann noch weiter runter in den Schatzkeller.“ Falsch – die meisten Gäste sind erstmal wahnsinnig froh, dass sie die Bar im Labyrinth der Felsenstadt überhaupt gefunden haben. Aber lassen wir De Vylder ausreden: „Da sitzt man dann bei einer guten Flasche, lernt jemanden kennen, kommt wieder hoch – und dann entdeckt man die Zisternen, die man am Anfang nicht gesehen hatte und in die man sich verkriechen kann wie in ein Privatzimmer“, sinniert der Architekt. „Ich habe das Gefühl, wir haben die gesamte Architektur der Stadt genommen, auf den Kopf gestellt und in eine Höhle gesteckt.“ Der Belgier gibt zu, schon lukrativere Aufträge ergattert zu haben. „Manchmal muss man aber auch die brotlosen Projekte annehmen. Wer darf schon ein Welterbe aushöhlen?“ Enoteca dai Tosi © Enoteco dai Tosi Akustik ist bei Stein oft ein Problem. Nicht bei Tuffstein! Bezüglich des Inventars machte sich De Vylder vor allem um die Akustik Sorgen. Grundlos. „Der Tuff absorbiert einen Großteil der Geräuschkulisse. Ich war überrascht, wie gut man sich noch unterhalten kann, selbst wenn die Räume rappelvoll sind. Das ist bei Stein normalerweise ein Problem.“ Das Grün der Einrichtung, Holzschemel und Lampen etwa, eine Sonderanfertigung aus Norditalien, greift die für Matera typischen Farben der Fensterläden auf. „Ansonsten war alles regional. Die Handwerker, die wir anheuerten, die sogenannten Tufaroli, kennen sich aus mit den Grotten. Ihr Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben.“ In der Regel arbeiten die Tufaroli mit elektrischen Handsägen. Je nach Felstiefe verändere der Stein allerdings seine Härte und Dichte. Und an hartem Tuff könne man sich durchaus die Zähne ausbeißen. Dann greifen die Materaner, deren Eltern und Großeltern übrigens froh sind, nicht mehr im Fels wohnen zu müssen – sie haben jetzt eine Wohnung mit Fenstern, ein Traum! –, zu einem alten Holzwerkzeug mit Metallzähnen, das den Stein abhobelt, „als wäre er Parmesan“. Sehr, sehr alter Parmesan. Einmal um den halben Erdball, in der Sechs-Millionen-Metropole Ningbo, südlich von Shanghai, achtgrößter Containerhafen der Welt, gilt regionale Identität derweil als limitiert und hinterwäldlerisch. Lieber macht man ganze Dörfer dem Erdboden gleich, als sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Genau das geschah auf dem Gelände des Ningbo Museums im Stadtteil Yinzhou. Über 30 Siedlungen mussten hier einem neuen Verwaltungszentrum, einem Park und dem Museum weichen. Aber dann platzte Pritzker-Preisträger Wang Shu, 58, vom Architekturbüro Amateur Architecture wie ein chinesischer Glücksdrache in die Ödnis. Anstatt den Schutt der Häuser abtransportieren zu lassen, sammelte Wang Shu die Überbleibsel, graue Backsteine und rote Ziegel in 20 verschiedenen Farbabstufungen, höchstpersönlich ein. Seine Idee: Das, was man normalerweise im Inneren eines Museums findet, sollte nach außen – und damit eine nur 24 Meter hohe, aber kolossale Demonstration gegen die anhaltende Planier-Moderne sein. Höher wollte er seinen festungsartigen „Lowscraper“ nicht bauen. Das Ding sollte stattdessen schräg in die Breite wachsen und damit Ningbos alten City-Code einhalten, demzufolge die Dächer höchstens besagte 24 Meter in den Himmel ragen durften. Noch betagter als dieses Gesetz sind nur die von Wang Shu eingesammelten Abrisssteine selbst. Sie datieren bis zu 1500 Jahre zurück in die Tang-Dynastie. Die Art, wie Wang Shu sie aufeinandertürmte, lässt die Fassade des Museums nicht nur aussehen wie türkisches Baklava-Gebäck, sie hat in Gegenden wie dieser, in der oft Taifune wüten, Tradition. Häuser, die in Trümmern lagen, mussten schnell wieder stehen. Am zackigsten ging das mit einer Art des Schichtens ohne Mörtelzusätze, im Osten Chinas Wapan genannt. „Zackig“ war Imperativ bei Wang Shus Projekt. Der Architekt hatte nur wenige Monate Zeit, den 30.000 Quadratmeter großen Kulturbau zu planen. Details zu den zukünftigen Exponaten gab es keine. Nun wäre Wang Shu nicht Wang Shu, wenn er nicht trotzdem für jede Wand farbige Skizzen hätte anfertigen – und vor Ort alles wieder über den Haufen werfen lassen. Zeitlich blieb er dennoch im Rahmen. Was mit Sicherheit auch an seinem Enthusiasmus liegt. „Amateur bedeutet für mich nicht, neu im Job oder dilettantisch. Es geht mir eher um die Energie, die man am Anfang seines Berufslebens hat. Die Lust, etwas zu schaffen, dieses unbedarfte Entdecken von Neuland, das ganz andere Möglichkeiten eröffnet. Das musste ich den Repräsentanten der Stadt, die immer wieder auf die Baustelle kamen und das Ganze mit Argwohn beobachteten und etwas ,Zeitgemäßeres, dem technischen Fortschritt Angemesseneres‘ forderten, immer wieder erklären“, erzählt der 58-Jährige. „Low-tech ist nicht Synonym für laienhaft.“ Das Ningbo-Museum © Blaine Brownell Den Fehler begradigen? Ach was, man ließ der Natur ihren Lauf Wobei Wang Shu durchaus Platz lässt für Anfängerfehler. Oder besser: Materialfehler. „Irgendwann standen wir vor einer Kurve, die eigentlich eine Gerade hätte sein sollen. Es gab hitzige Debatten darüber, ob wir den Fehler im wahrsten Sinne begradigen sollten oder nicht. Schlussendlich habe ich alle Parteien überzeugen können, der Natur ihren Lauf zu lassen. Man kann nicht alles kontrollieren“, so der Architekt. „Guckt hinauf in den Himmel – alles, was ihr sucht, findet ihr in den vorüberziehenden Wolken“, soll er seinem Team gesagt haben. Was ihm unter den Handwerkern den Beinamen Shifu einbrachte. „Meister“ nennen sie ihn jetzt, anstelle von Laoshi , Lehrer. „Das ist nett. Ich fühle mich wie ein alter chinesischer Philosoph“, lacht Wang Shu, der sich gern auch von einheimischer Landschaftsmalerei inspirieren lässt. Was man sofort glaubt, wenn man durch den 30 Meter langen Eingangstunnel des Museums schreitet und im hellen Atrium über die Beton-Wände streicht, die in Bambusmatten gegossen wurden und so das für Bambus typische Muster aufweisen. Nimmt man eine der drei ausladenden Treppen zu den oberen Ausstellungsräumen, kann es sein, dass man urplötzlich wieder ins Freie tritt, auf eine große, offene Fläche. Lustigerweise fühlt es sich an, als hätte man gerade einen Berg erklommen. „Genau das wollte ich erreichen!“, freut sich Wang Shu. Dass Besucher auf der Vergangenheit herumklettern wie auf einem Berg. „Letztlich habe ich ja den Zuschlag bekommen, weil Ningbo imstande war, seine Geschichte komplett auszulöschen“, so der Architekt. Pritzker-Jury-Mitglied Baron Peter Palumbo sagte bei Wang Shus Auszeichnung: „Seine Arbeiten bewegen sich jenseits der Frage Alt oder Neu. Seine Bauten sind zeitlos, tief verwurzelt in ihrem Kontext und trotzdem weltumfassend.“ Und auf einmal waren sie vergessen, die Vorwürfe, dass Wang Shu den rückständigsten Teil von Ningbo in das fortschrittlichste Viertel holte. Der Architekt dazu: „Genau darum geht es doch bei einem Geschichtsmuseum. Und wir haben mit den recycelten Wänden viel Geld gespart. Wir sind unter dem Budget von 5000 chinesischen Yuan pro Quadratmeter geblieben, das entspricht etwa 650 Euro. Und viel wichtiger noch: Wir haben Ressourcen geschont. Was bitte ist fortschrittlicher als das?“ Eben. So kann nur ein echter Shifu sprechen.